Invesco-Chefvolkswirt geht EZB hart an

Geldpolitik "in hohem Maße fehlgeleitet"

Invesco-Chefvolkswirt geht EZB hart an

hip London – Der Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Invesco, John Greenwood, rechnet nicht damit, dass die Europäische Zentralbank mit ihrer Geldpolitik Erfolg haben wird. “Die EZB-Funktionäre glauben immer noch, dass es darum geht, die Zinsen tief genug zu bekommen, um irgendwie eine zusätzliche Kreditvergabe und damit weitere Effekte auf Portfolios und Ausgaben auszulösen”, sagt der auch als Vater der Anbindung des Hongkong-Dollar an den Greenback bekannte Ökonom im Interview der Börsen-Zeitung. “Ich halte das für in hohem Maße fehlgeleitet.” Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute stellten sich dagegen hinter die EZB. Der Appetit, Darlehen aufzunehmen oder zu vergeben, sei einfach nicht vorhanden, sagt Greenwood. Die Bankenunion oder der Mechanismus zur Bankenabwicklung werden die Probleme aus seiner Sicht nicht lösen. “Da werden nur Risse zugekittet”, sagt er. “Die Lösung wäre eine viel weiter gehende Föderalisierung Europas.” Aber das wollten die Menschen nicht. “Wenn es zum Brexit kommt, wird das die Frage aufwerfen, ob sich weitere Länder anschließen wollen.”—– Kommentar auf dieser Seite- Bericht Seite 6- Interview Seite 7