Investoren fürchten Wiederkehr der Euro-Krise

Sentix-Umfrage zur Stabilität des Währungsraums

Investoren fürchten Wiederkehr der Euro-Krise

lz Frankfurt – Der Zusammenhalt der Eurozone schwächt sich nach Einschätzung von Anlegern wieder ab und gefährdet die strukturelle Stabilität des Währungsraums insgesamt. Der Euro Break-up Index (EBI) des Finanzberatungshauses Sentix, für den monatlich mehr als 1 000 private und institutionelle Investoren zu ihrer Einschätzung hinsichtlich der Eurozone befragt werden, hat im Februar mit 19,9 Punkte nämlich wieder die 20-Punkte-Schwelle erreicht. Sie war in der Vergangenheit stets mit einer angespannten Diskussionslage verbunden, was sich dann auf die Finanzverfassung niedergeschlagen hatte.Rund ein Fünftel der Anleger geht nach der neuen Sentix-Befragung davon aus, dass mindestens ein Land den Währungsverbund innerhalb von zwölf Monaten verlassen wird. Dies ist der vierte Anstieg in Folge. Getrieben wird dieser Anstieg von einer Rückkehr Griechenlands auf die Bühne des Euro-Dramas. Besorgniserregend ist nach Meinung von Sentix-Ökonom Julien Müller dabei zum einen, dass mit Griechenland (+ 4 Prozentpunkte) wieder ein “alter Bekannter” in den Fokus der Anleger gerückt sei mit allen damit zusammenhängenden Problemlagen. Zum anderen gebe zu denken, dass es vor allem die institutionellen Anleger seien, die diese Besorgnis zum Ausdruck brächten. Die Werte des Sentix-EBI deuten Müller zufolge obendrein an, dass die Euro-Krise für die Anleger keineswegs ausgestanden ist. In diese Richtung deutet auch der EBI-Wert für Portugal hin, der im Februar auf den höchsten Stand seit September 2013 gestiegen ist (+0,75 Prozentpunkte auf 3,15 %).Positive Signale gibt es allenfalls aus Finnland zu vermelden. Nachdem sich der finnische EBI-Wert zwischen November 2015 und Januar 2016 nahezu verfünffacht hatte, sinkt dieser im Februar gegen den allgemeinen Trend um fast einen Prozentpunkt.Der monatlich erscheinende Sentix Euro Break-up Index wird seit Juni 2012 jeweils in der vierten Woche eines Monats erhoben. Die befragten Anleger haben die Möglichkeit, bis zu drei Länder zu nennen, mit deren Euro-Austritt sie innerhalb der nächsten zwölf Monate rechnen.