Investoren setzen auf Einigung mit Griechenland in letzter Sekunde

Athener Aktienindex legt zu - Euro-Partner warten auf Antrag - Sorgen um aktuelle Haushaltsentwicklung

Investoren setzen auf Einigung mit Griechenland in letzter Sekunde

fed/wf/ck Brüssel/Frankfurt – Hoffnungen auf eine Einigung im Streit zwischen der griechischen Regierung und den Euro-Partnern haben gestern die europäischen Aktienmärkte beflügelt. Vor allem die Athener Börse, aber auch die Staatsanleihen des Landes legten zu.Äußerungen von Vertretern der griechischen Regierung stützten die Erwartung, dass Athen am heutigen Donnerstag endlich den von den Euro-Partnern ungeduldig erwarteten Antrag auf Verlängerung des Hilfsprogramms stellen wird. Allerdings war gestern Abend nicht klar, ob dieser Antrag den Anforderungen der Kapitalgeber entspricht. Die Bundesregierung und die anderen Euro-Staaten pochen auf die Zusage der Regierung, das Programm erfolgreich zu Ende zu führen. “Was wir zunächst einmal brauchen, das ist der Antrag der griechischen Regierung – schwarz auf weiß”, sagte der für den Euro zuständige EU-Vizepräsident Valdis Dombrovskis.Die Zeit für eine Verständigung wird immer knapper. Das aktuelle Programm endet am 28. Februar. Um es verlängern zu können, sind Zustimmungen mehrerer nationaler Parlamente nötig. Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat Athens Regierung aufgefordert, einen Antrag auf Verlängerung spätestens bis Freitag zu stellen. Ohne finanzielle Rückendeckung der Euro-Partner drohen dem Land Verwerfungen – zumal Dombrovskis angesichts der anhaltenden Ungewissheit bereits Hellas’ aktuelle finanzielle Situation mit Besorgnis betrachtet. In Athen tendierten gestern vor allem die Bankaktien fest. Ihr Sektorindex gewann 5,7 %, der Hauptindex der Athener Börse stieg um 1,1 %. Die Rendite der zehnjährigen griechischen Staatsanleihe sank um 36 Basispunkte auf 9,99 %.—– Bericht Seite 5