Investoren zieht es wieder verstärkt nach Deutschland

UN: Standort für ausländische Firmen attraktiver

Investoren zieht es wieder verstärkt nach Deutschland

dpa-afx Genf – Die Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland haben sich nach UN-Angaben im vergangenen Jahr kräftig erholt. Die Kapitalzuflüsse stiegen 2013 auf 32 Mrd. Dollar (23,4 Mrd. Euro), nachdem sie im Jahr zuvor auf 6,5 Mrd Dollar eingebrochen waren. Das geht aus einem gestern in Genf veröffentlichten Bericht der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) hervor. In der Liste der attraktivsten Standorte für ausländische Direktinvestitionen schob Deutschland sich auf Rang 14 (2012: 40) vor. Den Spitzenplatz verteidigten die USA vor China und Russland.Weltweit stiegen die ausländischen Direktinvestitionen um 11 % und erreichten mit 1,46 Bill. Dollar beinahe den Durchschnittswert der Jahre vor der Finanzkrise 2007 (1,49 Bill. Dollar). Davon profitierten die Industrienationen ebenso wie Entwicklungs- und Schwellenländer. Im zweiten Jahr in Folge floss mehr als die Hälfte der Investitionen (52 %) in Entwicklungsländer. Für das laufende Jahr sagt die UN-Organisation einen weiteren Anstieg der Auslandsdirektinvestitionen auf weltweit 1,6 Bill. Dollar voraus und für 2015 auf 1,8 Bill. Dollar.Deutschland sei auf das Durchschnittsniveau der vergangenen fünf Jahre zurückgekehrt, sagte UNCTAD-Experte Astrit Sulstarova. Die Entwicklung stelle aber noch keinen deutlichen Zufluss ausländischer Investitionen dar. Unter den EU-Ländern verbuchten Spanien, Irland und Großbritannien mehr ausländische Direktinvestitionen als Deutschland.Erstmals schaffte Russland den Sprung unter die Top 3 der attraktivsten Investitionsstandorte. Dies sei vor allem aber auf eine ungewöhnliche Großakquisition in der Öl-Industrie zurückzuführen, bei der der britische BP-Konzern 18,5 % des staatlichen russischen Ölkonzerns Rosneft erworben habe, erklärte UNCTAD-Direktor James Zhan.Zhan nannte das Gesamtbild positiv, es sei aber nicht gut genug. So hätten die Investitionsflüsse in die Industrieländer trotz starken Wachstums nur 44 % des Höchststands von 2007 erreicht. Als Gründe nannte Zhan politische Unsicherheiten vor allem in den Schwellenländern sowie anhaltende wirtschaftliche Schwächen.