Iran weist Trumps Angebot zu Gesprächen zurück
Reuters Dubai/Doha – Im Atomstreit mit dem Iran stößt das jüngste Gesprächsangebot von US-Präsident Donald Trump auf Ablehnung in Teheran. Es werde keine Unterredungen mit den Amerikanern geben, sagte ein Vertreter der einflussreichen Revolutionsgarden der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge. “Unsere Nation (. . .) betrachtet Amerika als unzuverlässig”, führte der für politische Angelegenheiten der Elitetruppe zuständige Vizechef Jadollah Dschawani demnach aus. Die USA sollten es nicht wagen, militärisch gegen den Iran vorzugehen, warnte er. Trump hatte am Donnerstag gesagt, dass ihn die Führung der Islamischen Republik zur Verabredung eines Treffens anrufen solle. Einen Militäreinsatz könne er jedoch angesichts der Spannungen nicht ausschließen. Auf einem US-Stützpunkt in Katar trafen inzwischen Langstreckenbomber des Typs B-52 ein, deren Verlegung das US-Militär zuvor angekündigt hatte.Der Dauerstreit über das Atomprogramm des Iran hatte sich zuletzt wieder verschärft. Genau ein Jahr nach der einseitigen Aufkündigung des internationalen Atomabkommens durch Trump setzte die Teheraner Führung am Mittwoch einige Verpflichtungen der Vereinbarung aus. Trump ordnete neue Sanktionen gegen den Iran an und hatte bereits kurz zuvor einen Flugzeugträgerverband in den Nahen Osten entsandt. Die Revolutionsgarden spielen in dem Konflikt mit den USA eine zentrale Rolle: Nachdem Trump die Elitetruppe des regulären iranischen Militärs als Terrororganisation eingestuft hatte, betrachtet der Iran nun alle US-Truppen im Nahen Osten offiziell als Terroristen. In den USA werden Angriffe auf die in der Region stationierten Soldaten befürchtet.