Produktion unerwartet gedrosselt

Irland bremst Euro-Industrie

Die Euro-Industrie hat im Juni unerwartet weniger produziert. Erneut geben die irischen Daten den Ausschlag.

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ba Frankfurt

Die Industrieunternehmen im Euroraum haben im Juni die Fertigung unerwartet zum dritten Mal in Folge eingeschränkt. Laut dem Statistikamt Eurostat fiel die saisonbereinigte Industrieproduktion um 0,1% niedriger als im Vormonat aus. Ökonomen hatten nach dem Rückgang um revidiert 0,9 (zunächst 0,6)% im Mai allerdings mit einem Wachstum von 0,5% gerechnet. Daten aus den vier größten Euro-Mitgliedsländern hatten dies auch angedeutet. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Output um 3,9%. Auch hier wurden die Experten auf dem falschen Fuß erwischt: Sie hatten im Schnitt ein Minus von 2,9% auf dem Zettel. Der Produktionsdämpfer rührt laut den Luxemburger Statistikern vor allem auf dem Rückgang bei der Produktion von Verbrauchsgütern. Zuwächse gab es hingegen bei den Vorleistungs-, Investitions- und Gebrauchsgütern sowie der Energieerzeugung.

Auch im Juni wurde das Gesamtergebnis durch Daten aus Irland verzerrt. Hier ist die Produktion überdurchschnittlich stark um 7,8% gesunken, nachdem sie im Mai noch überdurchschnittlich kräftig um 5,4% zugelegt hatte. In Irland wird derzeit die Methode für die Saisonbereinigung überprüft. Neben Irland wiesen Belgien (–6,5%), Kroatien und Portugal (je –3,7%) die stärksten monatlichen Rückgänge aus. Die höchsten Anstiege gab es in Finnland (3,6%) und der Slowakei (2,1%). Unter den Euro-Schwergewichten lag Deutschland mit 1,6% vorne, gefolgt von Frankreich mit 0,7%.

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