Irland will IWF-Kredite schneller tilgen

Regierung zielt auf sinkende Zinskosten

Irland will IWF-Kredite schneller tilgen

hip London – Die irische Regierung will einem Zeitungsbericht zufolge die dem Land vom Internationalen Währungsfonds (IWF) im Zuge des 64 Mrd. Euro schweren Rettungspakets gewährten Kredite schneller tilgen als ursprünglich geplant. Wie die “Irish Times” berichtet, führt Dublin diesbezüglich bereits Gespräche und hofft, die Zinskosten dadurch um einen Milliardenbetrag drücken zu können. Dem “Irish Independent” zufolge sind die IWF-Kredite im Volumen von 22,5 Mrd. Euro mit einem Zins von 4,99 % mehr als doppelt so teuer wie der Marktzins, derzeit zahle das Land der internationalen Organisation jährlich 1,1 Mrd. Euro Zinsen. Die EU-Darlehen kosten zwischen 2,3 % und etwas über 3 %. Für die vorzeitige Tilgung wäre die Zustimmung einiger EU-Staaten erforderlich, darunter Deutschlands. Wie die “Irish Times” unter Berufung auf Brüsseler Kreise berichtet, könnten sich einige Mitgliedstaaten der Eurozone dagegen aussprechen, weil damit nur noch die EU im Feuer stünde. Der IWF hatte Irland rund sechs Monate nach Verlassen des Euro-Rettungsschirms ein gutes Zeugnis ausgestellt (vgl. BZ vom 20. Juni). Die Wirtschaft der Grünen Insel erhole sich zusehends, hieß es in einem IWF-Bericht. Mittlerweile erwartet der Fonds, dass die irische Wirtschaft im laufenden und im kommenden Jahr schneller wachsen wird als die der Eurozone.