IWF-Chefin Lagarde plädiert für "Euro 2.0"
ms Frankfurt – Unmittelbar vor dem mit Spannung erwarteten EU-Gipfel Ende der Woche hat IWF-Chefin Christine Lagarde ihr Plädoyer für weitreichende Reformen der Eurozone untermauert. “Wir können nicht stehenbleiben, wir müssen weiterhin ehrgeizig sein. Wir müssen vorausschauen auf das, was ich als Euro 2.0 beschreibe”, sagte die Französin gestern bei einer Konferenz zum 20-jährigen Bestehen des Euro in Dublin.Konkret machte sich Lagarde zum einen für eine fiskalische Letztabsicherung (“backstop”) für den EU-Bankenabwicklungsfonds SRF und für eine einheitliche Einlagensicherung stark. Zum anderen betonte sie, dass die Eurozone wirklich integrierte Finanz- und Kapitalmärkte brauche. Schließlich forderte sie zum Dritten “eine größere fiskalische Risikoteilung”, bei gleichzeitiger Reduzierung der fiskalischen Risiken.Mit ihren Aussagen erhöhen Lagarde und der Internationale Währungsfonds (IWF) den Druck auf die Entscheidungsträger in Europa. Beim Gipfel geht es auch um die Reform der Wirtschafts- und Währungsunion. Zwischen den Staaten gibt es aber große Divergenzen – nicht zuletzt bei der Frage eines Euro-Budgets. Deutschland und Frankreich machen sich dafür stark.Lagarde räumte ein, dass die nötigen Fortschritte “nicht einfach” sein würden. Die Arbeit an den Schwachstellen sei aber nötig, “um die Widerstandsfähigkeit des Euroraums zu stärken und seine Zukunft zu sichern”. Angesichts des soliden Wachstums und des Rückgangs der Arbeitslosigkeit sei jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um diese Herausforderungen anzugehen.