Ukraine-Krieg

IWF diskutiert über mehr Notfallfinanzierungen

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sucht Insidern zufolge nach Wegen, um Ländern mit Lebensmittelengpässen schnelle Notfallfinanzierungen zur Verfügung zu stellen.

IWF diskutiert über mehr Notfallfinanzierungen

dpa-afx/Reuters Washington

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sucht Insidern zufolge nach Wegen, um Ländern mit Lebensmittelengpässen schnelle Notfallfinanzierungen zur Verfügung zu stellen. Bei einem informellen Treffen des Exekutivrats am Montag sollten mögliche Maßnahmen diskutiert werden, wie mehrere mit der Situation vertraute Personen zu Reuters sagten. Es gehe vor allem um Länder, die im Zuge des Ukraine-Krieges mit sprunghaft gestiegenen Nahrungsmittelpreisen konfrontiert seien. Es solle um vereinfachte Hilfen gehen, nicht mit den sonst üblichen Auflagen des Fonds. Der Umfang der möglichen Finanzierungen blieb aber unklar. Ein formaler Beschluss für neue Maßnahmen dürfte noch vor der IWF-Herbsttagung im Oktober gefällt werden, so die Insider.

Russland hatte die Ukraine Ende Februar angegriffen. Seitdem ist die Inflation in zahlreichen Ländern massiv gestiegen, außerdem stockt der Handel mit vielen Produkten, auch wegen der gegen Moskau verhängten Sanktionen. Russland und die Ukraine sind unter anderem wichtige Lieferanten von Getreide.

Derweil treibt die Ukraine nach den jüngsten militärischen Erfolgen ihre Gegenoffensive weiter voran und meldet neben dem Großraum Charkiw auch zunehmend Erfolge im Süden des Landes. Binnen 24 Stunden seien mehr als 20 russisch besetzte Ortschaften im Nordosten zurückerobert worden, teilte der Generalstab gestern mit. Russland will den Krieg im Nachbarland aber trotz der Rückschläge fortführen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erteilte Verhandlungen mit Russland in einem CNN-Interview eine erneute Absage. Deutschland sieht sich unter Druck, die Ukraine gerade jetzt mit mehr schweren Waffen zu stärken. Kanzler Olaf Scholz (SPD) bekräftigte jedoch seine Linie: Artillerie und Flugabwehr ja, aber keine westlichen Kampfpanzer „im Alleingang“.