IWF: "Europäische statt nationaler Champions"

Plädoyer für grenzüberschreitende Bankenfusionen

IWF: "Europäische statt nationaler Champions"

ms Washington – Der Internationale Währungsfonds (IWF) plädiert für grenzüberschreitende Bankenfusionen in Europa statt für nationale Zusammenschlüsse. “Es braucht eher europäische Champions statt nationale Champions”, sagte Tobias Adrian, Leiter der IWF-Kapitalmarktabteilung und oberster Berater von IWF-Chefin Christine Lagarde in Finanz- fragen, der Börsen-Zeitung. In Deutschland verhandeln aktuell die Deutsche Bank und die Commerzbank über einen Zusammenschluss, in Spanien Bankia und Sabadell.”Konsolidierung alleine reicht nicht. Entscheidend ist, eine konsolidierte Bank auch profitabel zu machen”, sagte Adrian. “Ob das in Europa auf nationaler Ebene zu schaffen ist, ist fraglich. Man muss wohl über die nationalen Grenzen hinausgehen.” Adrian widersprach Sorgen, dass es durch solche Zusammenschlüsse zu größeren Risiken für die Finanzstabilität und die Steuerzahler komme: “Das Thema ,Too-big-to-fail` ist kein Argument gegen die Fusion zweier großer Banken.”Eindringlich warnte Adrian vor politischer Einflussnahme auf die Geldpolitik: “Die Unabhängigkeit der Zentralbanken ist von sehr großer Bedeutung und zentral für das Vertrauen ins Geld und das Geldsystem.”—– Schwerpunkt IWF-Tagung Seite 5