IWF gegen Schnellschüsse bei Nullgewichtung

Abschaffung könnte zu Instabilitäten führen

IWF gegen Schnellschüsse bei Nullgewichtung

ms Frankfurt – In der Debatte über eine etwaige Abschaffung des Sonderstatus von Staatsanleihen, der Banken erlaubt, hierfür keine Eigenkapitalunterlegung vornehmen zu müssen, hat IWF-Kapitalmarktchef José Viñals vor überstürzten Entscheidungen gewarnt. Viñals, Leiter der Finanzabteilung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und oberster Berater von IWF-Chefin Christine Lagarde in Finanz- und geldpolitischen Fragen, erinnerte im Interview der Börsen-Zeitung daran, dass “Staatsanleihen in vielen Bereichen eine zentrale Rolle spielen”. Was auch immer das Ergebnis der Überlegungen sein werde, müsse man darauf achten, “dass neue Regeln nicht zu einer Zeit kommen, in der sie Instabilität an den Staatsanleihenmärkten verursachen können”. Die Diskussion müsse daher “reifen”. Vor allem in Europa tobt nach der Euro-Schuldenkrise eine Debatte, ob es noch angemessen ist, Staatsanleihen als quasi risikofrei zu betrachten. Deutschland dringt auf ein Ende dieser Nullgewichtung.Als großes Problem in Europa und der Eurozone sieht es Viñals an, dass es “viel zu viele Banken” gibt. Die Zahl der Institute müsse reduziert werden. Dabei könnten die Aufseher entsprechende Anreize setzen.—– Interview Seite 7