IWF lobt die US-Krisenpolitik und geißelt die der Eurozone

Fonds will Mitgliedsstaaten besser überwachen

IWF lobt die US-Krisenpolitik und geißelt die der Eurozone

det Washington – Nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die Überwindung der Schuldenkrise in der Eurozone länger dauern und deutlich mehr kosten als bisher angenommen. Wie aus einem Sonderbericht des IWF hervorgeht, stellen vor allem die Ungleichgewichte innerhalb Europas eine wachsende Gefahr für die globale Finanzmarktstabilität dar.Obwohl der Außenhandel der Eurozone als Gesamtheit sich annähernd im Gleichgewicht befindet, so die Studie, täusche dies über die enormen, intern finanzierten Divergenzen hinweg, die das Risiko einer weiterer Destabilisierung bergen. Demnach verfügt Deutschland über den weltweit zweitgrößten Handelsüberschuss, während Spanien und Italien dramatische Defizite verzeichneten. Diese Ungleichgewichte sowie das Unvermögen, die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, haben nach Ansicht des Währungsfonds zu einem erhöhten Stressniveau geführt und habe zudem ein hohes Ansteckungspotenzial. Zwar betont der Währungsfonds, dass die Handelsungleichgewichte keine Ursache, sondern ein Symptom der Finanzkrise sind. Dennoch hätten sie die Anfälligkeit für weiter Zuspitzungen erhöht, etwa durch die Verfügbarkeit billigen ausländischen Kapitals, das die Entstehung von Preis- und Assetblasen begünstigt.Demgegenüber lobt der IWF die Krisenpolitik der USA. Die US-Notenbank reduziere derzeit mit ihrer Geldpolitik die Gefahr eines längeren konjunkturellen Einbruchs. Eine expansive Geldpolitik in den USA und anderen Weltregionen sei entscheidend zur Verhinderung einer Kreditklemme und damit eines längeren und weltweiten konjunkturellen Abschwungs.Um die eigene Rolle bei künftiger Krisenprävention auszubauen, entschied das IWF-Direktorium in einem zeitgleich veröffentlichten Beschluss, die Überwachung seiner 188 Mitgliedsländer zu modifizieren. Ziel ist es, “die Überwachung zu modernisieren und somit sicherzustellen, dass die Kontrollen effektiv bleiben und zur Stabilisierung des internationalen Währungssystems beitragen”. Obwohl der Schwerpunkt auch künftig bei der Kontrolle der Wechselkurspolitik bleiben wird, will der Fonds nun auch in verstärktem Maße auf die Wirtschafts- und Finanzpolitik seiner Mitglieder einwirken. Hierzu sollen die bilaterale und multilaterale Überwachung enger miteinander verknüpft werden. Die neuen Regeln sollen in 6 Monaten in Kraft treten.