IWF sieht noch Löcher im Finanzsicherheitsnetz

Fragmentierung führt global zu neuen Risiken

IWF sieht noch Löcher im Finanzsicherheitsnetz

det Washington – Seit der Finanzkrise hat die globale Finanzsicherheit deutlich zugenommen, ist aber als Folge von Fragmentierung und dem Zögern vieler Länder, auf die Ressourcen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzugreifen, weiterhin anfällig für Risiken. Wie der IWF in einem neuen Bericht weiter schreibt, haben seit 2009 die Anhäufung von Währungsreserven sowie bilaterale Swapvereinbarungen und regionale Finanzierungsvereinbarungen generell zu einer Stärkung des globalen Finanzstabilitätsnetzes geführt. Da aber die regionale Ausrichtung zu Fragmentierung und Dezentralisierung führe, hätten nicht alle Länder denselben Zugang zu Finanzierungsressourcen. Vor allem in den Schwellenländern gebe es Finanzierungslücken, die gesamtwirtschaftlich negative Ansteckungseffekte entfalten könnten.Während in Europa die Hilfsprogramme EFSM, EFSF und deren Nachfolger ESM als Beispiel gelungener Vereinbarungen hervorgehoben werden, übt der Fonds Kritik an einigen anderen, speziell in den Schwellenländern. Eine Gefahr wird allgemein in der Entstehung von “moral hazard” gesehen, also der Möglichkeit, dass Schuldnerländer keinen Anreiz haben, ihre Verbindlichkeiten zu bedienen, weil sie davon ausgehen, auch ohnedies weitere Hilfe zu bekommen. Kritisiert werden in dem Bericht auch die hohen Kosten der multilateralen Vereinbarungen und die Tendenz zur “Überakkumulierung von Reserven”, von denen vor allem die Industrienationen profitieren.Da viele Programme zudem keine ausreichend konkretisierten Konditionen enthalten, steige unter Nehmerländern die Tendenz zu “policy shopping”, also dem Hang, sich nach den billigsten Programmen umzusehen. Eine zentrale Rolle bei der Bewältigung dieser Risiken könnte nach Darstellung des Berichts der IWF mit einer Fortsetzung der kürzlich verabschiedeten Reformen spielen. Unter anderem könnten günstige, an Auflagen gebundene Kredite und Anreize, die übermäßige Anhäufung von Reserven zu verhindern, der Fragmentierung entgegenwirken. Dies würde speziell den Schwellen- und Entwicklungsländern mehr Zugang zu Finanzierung verschaffen.