IWF spendet Beifall für Chinas neue Währungspolitik

Wichtiger Schritt in Richtung flexible Wechselkurse

IWF spendet Beifall für Chinas neue Währungspolitik

nh Schanghai – China findet mit der jüngsten Anpassung des Wechselkursregimes die Zustimmung des Internationalen Währungsfonds (IWF). Bei der Vorstellung eines Länderberichts zu China im Rahmen sogenannter Artikel-IV-Konsultationen äußerte der IWF-Missionschef für China, Markus Rodlauer, Zuversicht, dass die kürzlich eingeführte Systematik einer stärker marktorientierten Festlegung des Mittelkurses für den chinesischen Yuan gegenüber dem Dollar eine entscheidende Annäherung an ein flexibles Wechselkurssystem mit sich bringe.Chinas Zentralbank hatte in der vergangenen Woche einen neuen Modus eingeführt, nach dem der tägliche Referenzkurs des Yuan zum Dollar, um den die Devise im Handel dann 2 % schwanken darf, sich nunmehr nahe am Yuan/Dollar-Schlusskurs des Vortags orientiert. Der Maßnahme war an drei aufeinanderfolgenden Tagen eine ungewöhnlich kräftige Abwertung des Yuan gegenüber dem Dollar gefolgt. Diese hatte weltweit Unruhe und Verwerfungen an den Finanzmärkten ausgelöst, weil befürchtet wird, dass Chinas bislang stark gehaltene Währung in einen anhaltenden Abwertungswettlauf geschickt werden könnte.An den Devisen- und auch Aktienmärkten ist allerdings wieder Ruhe eingekehrt, wobei der Yuan auf einem Niveau von etwa 6,40 zum Dollar einen stabilen Trend gefunden zu haben scheint, der die Abwertung zum Dollar auf vorerst effektiv 3 % beschränkt. Keine UnterbewertungRodlauer zufolge hält der IWF auch nach der jüngsten Abwertung an der im Frühjahr erstmals getroffenen Einschätzung fest, dass der Yuan grundsätzlich nicht mehr als unterbewertet zu gelten habe. Zuvor war China jahrelang der Kritik ausgesetzt, sich mit einer künstlich unterbewerteten Währung im Außenhandel Vorteile zu verschaffen.China hatte bis August dafür gesorgt, dass der Yuan die starke Aufwertungsbewegung des Dollar gegenüber anderen Währungen mit vollzog, obwohl die Devise im Zuge der eingetrübten Konjunkturverfassung im Markt schwächer gesehen wurde. Mit der Anpassung wird der schwächere Markttrend nun auch im offiziellen Mittelkurs der Zentralbank reflektiert. Da der Yuan im Handel um 2 % schwanken darf, könnte sich die Devise künftig binnen einer Woche theoretisch um bis zu rund 10 % in beide Richtungen bewegen. Rodlauer zufolge ist damit die Basis für ein flexibleres Wechselkurssystem gelegt. Man erwarte nicht, dass China von heute auf morgen den Wechselkurs völlig freigebe, sehe aber gute Chancen für eine solche Umstellung in zwei bis drei Jahren.