IWF unterstützt Politik der Negativzinsen

Analyse: Wirksamkeit lässt aber mit der Zeit nach

IWF unterstützt Politik der Negativzinsen

Reuters Washington – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Einführung von Negativzinsen durch einige Notenbanken gerechtfertigt. Ein solcher Schritt könne dabei helfen, einen zusätzlichen monetären Stimulus zu liefern und die Darlehensbedingungen zu erleichtern. Sechs Notenbanken haben bereits Negativzinsen eingeführt, darunter auch die EZB. Der IWF räumt indes ein, dass es nur begrenzte Erfahrungen mit Negativzinsen gibt. Dennoch könnten sie hilfreich sein sowie die Nachfrage und die Preisstabilität unterstützen, schrieb der IWF-Direktor für Geld- und Kapitalmärkte, José Viñals, in einer Analyse.Kritiker der Negativzinsen bewerten diese als Zeichen der Verzweiflung. Notwendig seien eher höhere Staatsausgaben als eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Sie befürchten zudem, dass dadurch der Wirtschaft geschadet werde, weil die Gefahr von Blasen bei Finanzanlagen wachse und die Gewinnmargen der Banken gedrückt würden.Der IWF räumte zugleich ein, dass es Grenzen für die Wirksamkeit von Negativzinsen gebe. Blieben sie zu lange im negativen Bereich, würden der Bargeldverkehr zunehmen und damit die geldpolitischen Maßnahmen untergraben. Auch Lebensversicherer, Pensionen und die Ersparnisse der Bürger würden gefährdet.