Japans Exporte sinken im Juli deutlich
mf Tokio – Nach einem kleinen Überschuss im Vormonat hat Japan im Juli wieder ein Handelsbilanzdefizit ausgewiesen. Mit 517,4 Mrd. Yen (5,3 Mrd. Euro) fiel es doppelt so stark aus wie erwartet. Fast die Hälfte des Defizits entfiel auf den Handel mit China. Im Vorjahr wurde noch ein Überschuss von 69,7 Mrd. Yen erzielt. Japan weist nun in elf der 17 Monate seit dem Atomdesaster von Fukushima ein Handelsbilanzdefizit auf.Hauptgrund für den hohen Wert im Juli war ein unerwartet starker Einbruch der Exporte um 8,1 % auf 5,3 Bill. Yen (53,5 Mrd. Euro) nach einem Minus von 2,3 % im Juni. Zugleich war es der größte Rückgang seit Januar. Die Importe stiegen um 2,1 % auf 5,8 Bill. Yen, vor allem bedingt durch die Einfuhr von Erdgas wegen der Abschaltung von 48 der 50 Atomkraftwerke. Die Exporte zum wichtigsten Handelspartner China sackten um 11,9 % zum Vorjahr ab, der zweithöchste Rückgang seit Februar und das zweite monatliche Minus in Folge. Die Ausfuhren in die rezessionsgeplagte Europäische Union schrumpften um 25,1 %.Nach Ansicht von Ökonomen könnte die große Exportschwäche neue geldpolitische Maßnahmen der Notenbank spätestens im Oktober auslösen, insbesondere falls die Wirtschaftsleistung im laufenden Quartal überraschend zurückgehen sollte.