Japans Leistungsbilanz bleibt im Plus

Schwächerer Yen treibt die Exporte

Japans Leistungsbilanz bleibt im Plus

mf Tokio – Der Saldo der japanischen Leistungsbilanz ist im Dezember den sechsten Monat in Folge im Plus geblieben. Der Überschuss erreichte 187,2 Mrd. Yen (1,4 Mrd. Euro). Im Vorjahr gab es noch ein Defizit von 679,7 Mrd. Yen. Zwei wichtige Gründe für diese Entwicklung waren der schwächere Yen sowie höhere Exporte. Das Einkommen aus Direktinvestitionen und ausländischen Wertpapieren kletterte um 24 % zum Vorjahr auf den bisher höchsten Dezemberwert von 1,02 Bill. Yen (7,6 Mrd. Euro). Zugleich schrumpfte das Handelsdefizit im Dezember um 63 % zum Vorjahr auf 395,6 Mrd. Yen. Die Ausfuhren legten um 19 % zum Vorjahr zu, während die Importe lediglich um 6,7 % wuchsen.Die Leistungsbilanz wird am Finanzmarkt stark beachtet, da Japan wegen der inzwischen negativen Sparquote der Haushalte nur bei positivem Saldo seine Staatsschulden aus eigener Kraft finanzieren kann. Wäre die Nation auf Kapitalimporte angewiesen, würden die Renditen anziehen. Dann könnte der riesige Schuldenberg ins Rutschen geraten. Das hohe Handelsdefizit nährt diese Sorge. Die Unternehmen fertigen nämlich immer mehr im Ausland: Dieser Produktionsanteil soll von 21 % 2012 auf knapp 26 % 2018 wachsen. Der schwache Yen und die gute US-Konjunktur konnten Japans Exporte daher nur wenig stimulieren. Das Handelsdefizit wuchs 2014 vor allem wegen Währungseffekten um 18,1 % auf den Rekord von 10,4 Bill. Yen (77 Mrd. Euro).Doch die steigenden Erträge aus dem Auslandsvermögen mildern die roten Handelszahlen ab. 2014 stiegen diese Einnahmen um 9,7 % auf 18,1 Bill. Yen (133,9 Mrd. Euro). Der Überschuss in der Leistungsbilanz dürfte 2015 weiter steigen.