Japans Notenbank bleibt auf lockerem Kurs
Reuters
Angesichts durchwachsener Konjunkturaussichten in der Coronakrise bleibt Japans Notenbank bei ihrem sehr lockeren Kurs. Die eher mauen wirtschaftlichen Perspektiven würden sich mit den Impffortschritten zwar aufhellen, sagte Zentralbankchef Haruhiko Kuroda am Freitag. Die mit der Coronakrise verbundene Unsicherheit sei jedoch noch groß. Die Notenbank will daher bei Bedarf zügig zusätzliche Konjunkturhilfe leisten. Sie beließ ihr kurzfristiges Zinsziel nun bei –0,1% und die Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei 0%. Japan hat die Pandemiekrise noch längst nicht hinter sich gelassen. Jüngst verlängerte Ministerpräsident Yoshihide Suga den Notstand für die Hauptstadt-Region bis zum 22. August – und damit über den gesamten Zeitraum der Olympischen Spiele hinaus.
Die Bank of Japan senkte angesichts der Pandemielage ihren Wachstumsausblick für das laufende Jahr. Die Währungshüter gehen aber auf Sicht von einer moderaten Konjunkturerholung aus. Sie rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem bis März 2022 laufenden Haushaltsjahr um 3,8% wachsen dürfte. Im April hatten sie noch 4,0% angesetzt. Sie schraubten zugleich ihre Prognose für das nächste Fiskaljahr von zuvor 2,4% auf 2,7% nach oben. Zur Begründung verwiesen sie darauf, dass die Auswirkungen der Pandemie mit dem Voranschreiten der Impfkampagne nachlassen und der Konsum anziehen dürfte. Aber der Ausblick sei „höchst ungewiss“.