Japans Notenbank drückt Rendite

Börsen-Zeitung, 20.3.2020 mf Tokio - Die japanische Notenbank hat am Donnerstag in einer Notoperation am Anleihemarkt interveniert und für 1,3 Bill. Yen (11 Mrd. Euro) japanische Staatspapiere gekauft. Der Schwerpunkt von 700 Mrd. Yen lag bei...

Japans Notenbank drückt Rendite

mf Tokio – Die japanische Notenbank hat am Donnerstag in einer Notoperation am Anleihemarkt interveniert und für 1,3 Bill. Yen (11 Mrd. Euro) japanische Staatspapiere gekauft. Der Schwerpunkt von 700 Mrd. Yen lag bei Papieren mit einer Laufzeit zwischen fünf und zehn Jahren. Damit reagierte die Bank of Japan (BoJ) auf den Anstieg der Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe auf 0,07 % am Vortag. Die Geldpolitik der BoJ zielt auf eine Kontrolle der Zinskurve mit einer zehnjährigen Zielrendite von 0,0 %. Parallel bot die Zentralbank den Geschäftsbanken parallel weitere 4 Bill. Yen (34 Mrd. Euro) an Geldmitteln an. Zuvor hatten sich die Geschäftsbanken kräftig mit US-Dollar eingedeckt. Die Gesamtsumme von 32 Mrd. Dollar, die am Dienstag floss, war die höchste abgerufene Dollar-Liquiditätsspritze seit der Finanzkrise von 2008. Als zweiten möglichen Grund für den Renditeanstieg der langlaufenden Staatsanleihen nannten Beobachter, dass der japanische Staat für die Finanzierung neuer Stimulusmaßnahmen mehr Anleihen begeben und den Investoren dafür höhere Renditen anbieten muss. Am Montag hatte die BoJ-Führung bei einer Sondersitzung ein neues Hilfsprogramm mit kostenlosen Firmenkrediten sowie die Verdoppelung von Aktienindexfondskäufen beschlossen.