Japans Notenbank hält an ihrem Kurs fest

BoJ ignoriert Rezession und schwache Exporte

Japans Notenbank hält an ihrem Kurs fest

mf Tokio – Die japanische Notenbank hat keine neuen geldpolitischen Maßnahmen ergriffen, obwohl die Inselnation im Zeitraum April bis September zum zweiten Mal binnen zwei Jahren in eine technische Rezession gerutscht ist. Mit 8 zu 1 Stimmen beschloss die Bank of Japan, weiter für 80 Bill. Yen (610 Mrd. Euro) jährlich Wertpapiere zu kaufen. Der Abweichler Takahide Kiuchi dagegen hält das Inflationsziel von 2 % für unerreichbar.Der geldpolitische Rat hielt an der Einschätzung fest, dass die Wirtschaft sich weiter moderat erhole. Allerdings räumten die Währungshüter ein, dass die Exporte und die Produktion durch die konjunkturelle Verlangsamung in Schwellenländern beeinträchtigt wurden.Mit Blick auf den weiter gesunkenen Ölpreis betonte Gouverneur Haruhiko Kuroda, diese Preisschwankungen würden das Erreichen des Inflationsziels nicht verzögern. Nach Ansicht von Beobachtern hängt die Zurückhaltung von Kuroda vor allem mit der erwarteten Zinserhöhung in den USA im Dezember zusammen. Dadurch steigt die Renditedifferenz zwischen US-amerikanischen und japanischen Staatsanleihen, was den Yen gegenüber dem Dollar schwächt. Daher brauche die Bank of Japan ihre Geldpolitik nicht zu verändern.Kuroda bleibt optimistisch und erwartet eine Erholung der Exporte, weil sich die Konjunktur in China stabilisieren werde. Das Reich der Mitte ist der zweitwichtigste Absatzmarkt für japanische Exportwaren. Zudem setzt Kuroda auf ein Anziehen der Weltkonjunktur durch ein solides Wachstum in den Industrieländern. Im Oktober waren die Ausfuhren um 2,1 % zum Vorjahr zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr gesunken. Die Ausfuhren nach China nahmen um 3,6 % ab, während die Exporte in die USA um 6,3 % und in die EU um 5,4 % wuchsen. Die Importe im Oktober gingen um 13,4 % zurück. Unterm Strich ergab sich ein saisonbereinigtes Handelsbilanzdefizit von 202 Mrd. Yen (1,5 Mrd. Euro).