Geldpolitik

Japans Notenbank will Klimaschutz fördern

Japans Notenbank sorgt mit Plänen zur Förderung des Klimaschutzes für Aufsehen. Überraschend kündigten die Währungshüter im Anschluss an ihre geldpolitische Sitzung, bei der sie eine Fortsetzung ihrer ultralockeren Geldpolitik beschlossen, ein neues...

Japans Notenbank will Klimaschutz fördern

Japans Notenbank sorgt mit Plänen zur Förderung des Klimaschutzes für Aufsehen. Überraschend kündigten die Währungshüter im Anschluss an ihre geldpolitische Sitzung, bei der sie eine Fortsetzung ihrer ultralockeren Geldpolitik beschlossen, ein neues Programm an, um Finanzinstitute verstärkt zu Darlehen und Investitionen zur Bekämpfung des Klimawandels anzuregen. Bis zur nächsten Sitzung Mitte Juli soll dazu ein Entwurf stehen.

Zentralbankchef Haruhiko Kuroda betonte nach Angabe der Nachrichtenagentur Reuters: „Der Klimawandel hat mittel- bis langfristig sehr große Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Preise und die Finanzmärkte.“ Zwar seien Parlament und Regierung hauptsächlich dafür verantwortlich, dass Japan das Ziel erreiche, bis 2050 klimaneutral zu werden, sagte Kuroda. Doch werde auch die Notenbank Möglichkeiten prüfen, was jenseits der Geldpolitik noch gegen den Klimawandel getan werden könne. Ergebnisse würden in „angemessener Zeit“ nach der Juli-Sitzung verkündet.

Die Ankündigung der Bank of Japan stößt in der Finanzbranche auf große Aufmerksamkeit, weil die Rolle der Notenbanken im Kampf gegen den Klimawandel immer intensiver und durchaus kontrovers diskutiert wird. So hat die Bank of England kürzlich beschlossen, ihre Geldpolitik verstärkt nach klimabezogenen Erwägungen auszurichten. Das Thema wird am Wochenende auch bei einer Tagung des EZB-Rats zur laufenden Strategieüberprüfung zur Sprache kommen.