Japans Wirtschaft bricht stärker ein
dpa-afx Tokio – Japans Wirtschaft hat im Zuge der Coronakrise einen noch drastischeren Rekordeinbruch erlitten als bislang gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sank im zweiten Quartal dieses Jahres – auf das Jahr hochgerechnet – um real 28,1 %, wie die Regierung in Tokio am Dienstag auf Basis revidierter Daten bekannt gab. Zunächst hatten die amtlichen Statistiker einen Rückgang um 27,8 % ermittelt. Japans Wirtschaft war bereits in den beiden Vorquartalen geschrumpft und steckt damit in einer Rezession. Dass der Einbruch diesmal noch viel heftiger ausfallen würde, hatten Ökonomen allgemein erwartet.Der Rückgang der wirtschaftlichen Leistung im zweiten Quartal ist der stärkste, den das Land seit 1980, dem Beginn der Aufzeichnung vergleichbarer Daten, erlitten hat. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal ergab sich ein Minus von 7,9 % statt der zunächst errechneten 7,8 %. Im laufenden Quartal rechnen Ökonomen zwar wieder mit einem Aufschwung, doch trübt die Sorge über eine neue Infektionswelle im Land die Erholungsaussichten. Experten nehmen an, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich Japan vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt hat.