Jedes siebte Unternehmen in Deutschland fühlt sich einer Ifo-Umfrage zufolge durch die Folgen der Pandemie in seiner Existenz bedroht. Am größten sind die Sorgen in den kontaktintensiven Bereichen: bei den Dienstleistern und im Einzelhandel. Vor allem die in weiten Teilen des Einzelhandels geltende 2G-Regelung und der Umstand, dass sich angesichts steigender Inzidenzen weitere Restriktionen abzeichnen, haben die Verbraucherstimmung deutlich gedämpft.

Im Dezember gaben 14% der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen an, dass sie ihre Existenz als gefährdet ansehen. Im Vergleich zur vorherigen Befragung im Juni 2021 ist der Anteil unverändert geblieben. Im Juni 2020 sahen sich noch 21,8% der Betriebe vor dem Aus. „Immer noch besonders gefährdet fühlen sich die Reisebüros und -veranstalter mit 73,2% sowie Unternehmen aus der Veranstaltungswirtschaft mit 67,4%“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Im Gastgewerbe bleibt den Münchener Wirtschaftsforschern zufolge die Situation weiter kritisch: Restaurants und Gaststätten sahen sich zu 52,5% als gefährdet, in der Beherbergung waren es 58,8%. Der Dienstleistungssektor insgesamt fühlt sich zu 20,4% bedroht. In den vorherigen Umfragen von Juni und Februar 2021 sowie Juni und November 2020 schwankte der Wert zwischen 20,3% und 28,1%. Im Einzelhandel sprachen im Dezember 17,1% der Unternehmen von einer existenzbedrohenden Situation nach 14,4% im Juni. „Das sind auch die Folgen der Zurückhaltung der Verbraucher“, sagte Wohlrabe.

Vergleichsweise gering betroffen zeigten sich das verarbeitende Gewerbe (5,7%), der Bau (5,1%) und der Großhandel (7,8%).