Johnson macht Briten wenig Hoffnung

Schatzamt bessert Hilfen für Mittelständler nach

Johnson macht Briten wenig Hoffnung

hip London – Der britische Premierminister Boris Johnson hat nach seiner Rückkehr in die Downing Street Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Ausgangsbeschränkungen verpuffen lassen. Er sei länger weg von seinem Schreibtisch gewesen, als er sich gewünscht hätte, entschuldigte er sich bei einem öffentlichkeitswirksamen Auftritt vor seinem Amtssitz. “Bitte, halten Sie Ihre Ungeduld unter Kontrolle”, forderte er diejenigen auf, die auf ein schnelles Wiederanfahren der Wirtschaft dringen. Vor allem in seiner eigenen Partei werden entsprechende Stimmen immer lauter. Es gebe “reale Anzeichen dafür”, dass der Gipfel des Ausbruchs erreicht sei. Das sei aber auch der “Moment des maximalen Risikos”. Die Zahl derjenigen, die im Krankenhaus an Covid-19 starben, war mit 360 so niedrig wie zuletzt am 30. März.Gesundheitsminister Matt Hancock kündigte auf der täglichen Pressekonferenz der Regierung an, das öffentliche Gesundheitswesen NHS werde ab heute die wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzten Dienste schrittweise wieder aufnehmen, die Behandlung von Krebskranken und psychisch Kranken zuerst. Die Hausbaugesellschaften Redrow, Taylor Wimpey und Vistry kündigten an, ihre Baustellen auf die Wiederaufnahme der Arbeit vorzubereiten. Den Vorgaben zur sozialen Distanzierung soll dabei Rechnung getragen werden.Im Schatzamt bessert man unterdessen die Hilfsprogramme nach. Weil Mittelständler Mühe hatten, ein Kreditprogramm in Anspruch zu nehmen, bei dem der Staat für 80 % der Darlehenssumme garantiert, wurde die Garantie für Kredite bis zu 50 000 Pfund nun auf 100 % erhöht. Zuvor waren die Banken gezwungen, erst zu prüfen, ob den Firmen auch mit einem gewöhnlichen Kredit gedient wäre. Zudem hätten sie mit den verbleibenden 20 % im Feuer gestanden und verlangten dementsprechend Sicherheiten. Die staatlich garantierten Kredite sind in den ersten zwölf Monaten zinsfrei.