Johnson stimmt auf Lockdown bis Ostern ein

Trübe Stimmung im Dienstleistungsgewerbe

Johnson stimmt auf Lockdown bis Ostern ein

hip London – Der britische Premierminister Boris Johnson hat die Bevölkerung darauf eingestimmt, dass der Lockdown noch bis Ostern dauern könnte. Die “Emergenz aus dem Kokon” werde “nicht mit einem großen Knall” erfolgen, sondern einer schrittweisen Aufhebung von Einschränkungen entsprechen, umschrieb er gewohnt blumig die Pläne der Regierung im Unterhaus. Dort hatte er sich die Zustimmung der Abgeordneten geholt, die Restriktionen gegebenenfalls bis zum 31. März aufrechtzuerhalten. Der Ostersonntag fällt dieses Jahr auf den 4. April. Er erwarte zwar nicht, dass bis dahin ein kompletter landesweiter Lockdown erforderlich sein werde, sagte Johnson. Doch wolle man “eine stetige, kontrollierte, von Beweisen geleitete, stufenweise Lockerung auf regionaler Ebene” ermöglichen. Alle zwei Wochen sollen die Ausgangsbeschränkungen auf den Prüfstand gestellt werden. Johnson nannte kein Datum, ab wann die Schulen wieder geöffnet werden sollen.Die Stimmung im britischen Dienstleistungsgewerbe, das gut vier Fünftel zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt, blieb im Dezember trübe. Wie der Finanzdatenanbieter Markit mitteilte, stieg der Einkaufsmanagerindex für die Branche zwar von 47,6 im November auf 49,4. Doch lag er damit unter dem Ergebnis einer Blitzumfrage Anfang des vergangenen Monats. Zudem deuten erst Werte über 50 auf eine Expansion hin. Immerhin, der Composite-Index, in den auch die Werte aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Bauwirtschaft einfließen, stieg von 49,0 auf 50,4. Die Quartalsumfrage des Dachverbands der britischen Handelskammern (BCC) ergab, dass vier Fünftel der Firmen des Hotel- und Gastgewerbes im Schlussquartal sinkende Umsätze hinnehmen mussten. Im vorangegangenen Quartal waren es zwei Drittel gewesen. Bei 43 % aller Firmen ging der Cash-flow zurück. Wie der Autoverband SMMT mitteilte, ging die Zahl der Neuwagenzulassungen im vergangenen Jahr um 29,4 % auf das niedrigste Niveau seit 1992 zurück.Unterdessen vertrieb die schottische Küstenwache ein irisches Fischerboot aus britischen Gewässern. Wie der “Irish Examiner” berichtet, kamen Beamte von Marine Scotland an Bord des Trawlers “Northern Celt” aus Donegal, der innerhalb der 12-Meilen-Zone der unbewohnten Felseninsel Rockall fischte, die von Großbritannien beansprucht wird. Kapitän Adrian McClenaghan sagte dem irischen Sender RTE, dass rund 30 % seines jährlichen Fangs aus den umstrittenen Gewässern stammen. Rockall liegt 300 Kilometer westlich von Schottland im Nordatlantik.