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Johnsons Impfstoffbeauftragte entfleucht

hip - Catherine Elizabeth Bingham (55) wird ihr Amt als Chefin der von Gesundheitsminister Matt Hancock und Wirtschaftsminister Alok Sharma eingesetzten Impfstoff-Arbeitsgruppe der britischen Regierung "Sky News" zufolge zum Jahresende niederlegen....

Johnsons Impfstoffbeauftragte entfleucht

hip – Catherine Elizabeth Bingham (55) wird ihr Amt als Chefin der von Gesundheitsminister Matt Hancock und Wirtschaftsminister Alok Sharma eingesetzten Impfstoff-Arbeitsgruppe der britischen Regierung “Sky News” zufolge zum Jahresende niederlegen. Das sei immer so geplant gewesen, hieß es unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Doch in den vergangenen Wochen hatte der Druck auf Bingham, die nebenbei als Managing Partner der Beteiligungsgesellschaft SV Health Investors fungiert, ständig zugenommen. Zuletzt ging es darum, dass sie 670 000 Pfund für acht Vollzeit-PR-Berater von Admiral Associates ausgab, die sich um eine Medienstrategie kümmern sollten. Dazu gehörte der “Sunday Times” zufolge neben der Vorbereitung von Bingham auf Auftritte in den Medien und dem Verfassen von Stellungnahmen auch ein Podcast auf Spotify. Obwohl es Bedenken gegeben habe, dass es Überschneidungen mit der Arbeit der Öffentlichkeitsarbeit des Wirtschaftsministeriums geben könnte, habe sie darauf bestanden, dass die PR-Berater beauftragt wurden, berichtet das Blatt.Oppositionsführer Keir Starmer nannte die Kosten der Spindoktoren im Radiosender LBC “nicht zu rechtfertigen”. Gemessen an ihrem Erfolg sind sie zudem unverhältnismäßig.Zu den Aufgaben der Taskforce gehörten Entscheidungen darüber, in welche Sars-CoV-2-Impfstoffkandidaten die britische Regierung investieren soll. Dass sie im Sommer 30 Millionen Dosen des von Pfizer und Biontech entwickelten Produkts orderte, kann sie sich nun zugute halten. Weniger gut kam in der britischen Öffentlichkeit an, dass sie auf einem Webinar für Frauen in der Private-Equity-Branche, das von einer US-Firma aus Massachusetts veranstaltet wurde, eine detaillierte Liste der Präparate vorgelegt haben soll, die von der britischen Regierung in Erwägung gezogen wurden. Angeblich seien die Informationen bereits im Umlauf gewesen, hieß es dazu aus Whitehall. Dennoch blieb ein unangenehmer Beigeschmack.Bingham ist mit dem konservativen Politiker Jesse Norman verheiratet, der in Johnsons Kabinett das Amt des Financial Secretary to the Treasury bekleidet, das in etwa dem eines Staatssekretärs im Bundesfinanzministerium entspricht. Die Mutter dreier Kinder studierte zur gleichen Zeit in Oxford wie Johnsons Schwester Rachel.