ahe – Ilze Juhansone ist mit sofortiger Wirkung zur neuen Generalsekretärin der Europäischen Kommission ernannt worden. Die Lettin hatte das Amt seit dem Abgang des umstrittenen Juristen Martin Selmayr im Sommer bereits geschäftsführend übernommen. Zuvor war sie schon knapp vier Jahre lang stellvertretende Generalsekretärin gewesen und war dabei für die Außenbeziehungen der EU-Kommission und für inter-institutionelle Angelegenheiten zuständig gewesen.Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die Juhansone nun für den einflussreichen Posten vorgeschlagen hatte, lobte diese als “hochkompetent und sachkundig”. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Kommission, ihren Führungs- und Managementfähigkeiten sowie ihren ausgezeichneten Verbindungen zu den Mitgliedstaaten und anderen europäischen Institutionen werde Juhansone eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Kommissionsagenda spielen. Die Lettin – Jahrgang 1971 – ist die achte Generalsekretärin der EU-Kommission.Juhansone hat an der Universität von Lettland als Dozentin für lettische Sprache und Literatur graduiert sowie einen Abschluss an der juristischen Fakultät erworben. Neben ihrer Muttersprache spricht sie Englisch, Französisch und Russisch.2008 hatte sie ihre diplomatische Karriere begonnen, zunächst als Unterstaatssekretärin und Leiterin der für EU-Angelegenheiten zuständigen Direktion im Außenministerium. Zuvor hatte Juhansone bereits in den Innen- und Justizministerien in Riga führende Positionen bekleidet. Im März 2011 wurde sie in Brüssel die ständige Vertreterin Lettlands bei der EU. Sie leitete die Vertretung auch während der ersten lettischen EU-Ratspräsidentschaft.Juhansones Vorgänger Selmayr hatte das Amt nur knapp eineinhalb Jahre ausgefüllt. Seine zweimalige Beförderung auf den Posten innerhalb eines Tages im Februar 2018 hatte hohe Wellen geschlagen und für Empörung gesorgt. Selmayr ist mittlerweile der Vertreter der EU-Kommission in Wien.