hip London – Die britische Regierung bereitet einem liberaldemokratischen Politiker zufolge eine Erhöhung des Renteneintrittsalters für heute 22- bis 30-Jährige auf 70 Jahre vor. Dokumente des zuständigen Ministeriums deuteten auf einen “aggressiveren” Zeitplan für die Anhebung der Altersgrenze hin als bisher, sagte Steve Webb dem “Guardian”. Der Rentenminister im ersten Kabinett von David Cameron fungiert inzwischen als Director of Policy beim Vermögensverwalter Royal London. Derzeit liege das Renteneintrittsalter für diese Altersgruppe bei 68, dürfte aber nach dem bisherigen Zeitplan auf 69 angehoben werden. Im November habe das Ministerium die Aktuare der Regierung, das Government Actuary’s Department, damit beauftragt, sich mit der künftigen Lebenserwartung zu beschäftigen. Bislang war offizielle Regierungspolitik, dass die Menschen zwei Drittel ihres Lebens in Arbeit und ein Drittel im Ruhestand verbringen sollten. Die Aktuare sollen Daten für die Erhöhung des Renteneintrittsalters liefern, nicht nur auf Grundlage der bisher angesetzten 33,3 %, sondern auch auf Basis von 32 % – aus Sicht von Webb “überraschend”. Die Rentenexperten von Willis Towers Watson sehen darin einen Schritt, um die Altersgrenze nach oben zu verschieben. Schatzkanzler Philip Hammond sagte in seinem Autumn Statement lediglich, die Regierung werde sicherstellen müssen, dass sie die “Herausforderungen der steigenden Lebenserwartung meistern” könne.