Kanadas Zentralbank reagiert auf den ersten Anstieg der Inflationsrate im Land seit zehn Monaten. Die Bank of Canada erhöht die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 4,75%. Die meisten Beobachter hatten hingegen mit keinem Zinsschritt gerechnet. „In der Entscheidung spiegelt sich die Auffassung wider, dass die Geldpolitik nicht restriktiv genug war, um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Inflation nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen“, teilte die Notenbank am Mittwoch in Ottawa mit. Die Inflation war im April trotz niedrigerer Energiepreise von 4,3% auf 4,4% geklettert. Verantwortlich für den Anstieg waren in erster Linie höhere Preise im Dienstleistungssektor.

Die Kanadische Zentralbank hatte im Januar eine Zinspause verkündet, gleichzeitig jedoch betont, die Zinsen wieder zu erhöhen, falls dies nötig sein sollte. Diese Notwendigkeit hat sie nun offenbar aufgrund des robusten Wirtschaftswachstums im Land gesehen. „Das Konsumwachstum war überraschend stark und breit angelegt“, heißt es in der Mitteilung. Die Zinserhöhung soll das Wachstum und damit die Inflation bremsen.