Kapitalkontrollen in Argentinien
Reuters Buenos Aires – Argentiniens Zentralbank führt im Kampf gegen die Schuldenkrise weitere Kapitalkontrollen ein. Jeder, der Devisen kauft, muss einen Eid leisten, diese mindestens fünf Tage lang zu halten, bevor sie für den Kauf von Anleihen eingesetzt werden dürfen, teilte die Notenbank mit. Bislang konnte man mit den Devisen sofort Anleihen erwerben und dann unmittelbar anschließend zu günstigeren Wechselkursen verkaufen, erläuterten Händler. Damit seien teils Gewinnmargen von 5 bis 7 % erzielt worden.Bereits Anfang des Monats hatte die Regierung Kapitalkontrollen eingeführt, um damit die Landeswährung Peso zu stützen. Unter den Bürgern sorgte Präsident Mauricio Macri mit seinem Kurswechsel für Unruhe. Er hatte die Präsidentschaftswahl 2015 nicht zuletzt mit dem Versprechen gewonnen, die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas zu “normalisieren” und die von seiner Vorgängerin Cristina Fernandez de Kirchner bevorzugten Kontrollen aufzugeben. Das südamerikanische Land steht insbesondere seit der Vorwahl vom 11. August unter Druck, die der wirtschaftsfreundliche Macri gegen seinen linksgerichteten Herausforderer Alberto Fernández verloren hat.