Kassen klagen über Negativzinsen
Reuters Berlin – Die großen gesetzlichen Krankenkassen schlagen Alarm: Im Gesundheitsfonds schlummern Milliardenreserven, für die wegen der Niedrigzinspolitik der EZB Strafzahlungen fällig werden. Dagegen könnten die Kassen das Geld aus dem Fonds gut gebrauchen, um den Anstieg ihrer Zusatzbeiträge zu drosseln. In den Gesundheitsfonds fließen Beitragseinnahmen und Zuschüsse vom Bund. Nach einem festgelegten Schlüssel wird das Geld an die Krankenkassen in monatlich gleichen Raten verteilt. Zwischenzeitlich wird der Fonds voll entleert und dann wieder aufgefüllt. Damit stets ausreichend Liquidität zur Verfügung steht, müssen hohe Summen kurzfristig auf Terminkonten geparkt werden. Dort wird das Geld allerdings wegen der Zinspolitik der EZB negativ verzinst. Nach Angaben des Bundesversicherungsamts (BVA) wurden im vergangenen Jahr 1,8 Mill. Euro Negativzinsen fällig. In diesem Jahr dürften es deutlich mehr werden: Allein im Januar und Februar gingen den gesetzlichen Kassen wegen negativer Einlagezinsen bereits 800 000 Euro flöten.