Keine Rückkehr zur Normalität in Frankreich

Ausgangssperre kostet laut Studie 120 Mrd. Euro

Keine Rückkehr zur Normalität in Frankreich

wü Paris – Frankreichs Regierung will Ende April einen konkreten Plan vorlegen, wie die am 17. März in Kraft getretenen Ausgangssperren wieder gelockert werden sollen. Ab dem 11. Mai sollen Kindergärten und einige Schulen wieder schrittweise geöffnet werden, doch Regierungschef Edouard Philippe stellte die Bevölkerung Sonntagabend darauf ein, dass die Lockerungen sehr langsam erfolgen werden und die Rückkehr zu einem normalen Leben noch sehr viel länger dauern dürfte. Er plädierte dafür, dass zunächst weiterhin möglichst viele Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten sollten.Philippe deutete zudem an, dass in öffentlichen Transportmitteln wie von den großen Transportunternehmen gefordert eine Maskenpflicht eingeführt werden dürfte. Bei der Versorgung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens mit FFP2-Schutzmasken kommt es noch immer zu Engpässen, doch Gesundheitsminister Olivier Véran kündigte nun an, dass ab jetzt pro Woche 17 Millionen waschbare Stoffmasken für die normale Bevölkerung hergestellt werden sollen.Laut Berechnungen des privaten Wirtschaftsforschungsinstituts Observatoire français des conjonctures économiques (OFCE) wird die achtwöchige Ausgangssperre die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone circa 120 Mrd. Euro kosten. Rund 60 % dieses Verlusts würden über eine Erhöhung der öffentlichen Verschuldung aufgefangen, heißt es in einer Montag von ihm veröffentlichten Studie. Doch rund 35 % davon gingen zulasten der Unternehmen, was Fragen bezüglich der Erholung nach dem Ende der Ausgangssperre aufwerfe. Das OFCE plädiert deshalb für ein gezieltes Konjunkturpaket. Die Einkommensverluste für die Haushalte schätzt es auf 11 Mrd. Euro.