Klares Signal für britische Geldpolitik bleibt aus

Einkaufsmanager zeigen sich jedoch optimistisch

Klares Signal für britische Geldpolitik bleibt aus

hip London – Das Ergebnis der Blitzumfragen unter Einkaufsmanagern Anfang Januar – Flash-PMI genannt – sollte eigentlich mehr Klarheit schaffen, ob nach dem Erdrutschsieg der Konservativen bei den Parlamentswahlen ein Ruck durch die britische Wirtschaft gegangen ist. Für die Bank of England gibt es vor der nächsten Sitzung des geldpolitischen Komitees am 30. Januar keine Daten mehr, die Aufschluss über den von vielen erhofften “Boris Bounce” geben könnten. Zuletzt hatte eine Umfrage des Unternehmensverbands CBI einen deutlichen Anstieg der Zuversicht im verarbeitenden Gewerbe gezeigt. Beim Immobilienportal Rightmove stiegen die Angebotspreise.Als der Finanzdatenanbieter Markit am Freitag die lang erwarteten Indizes lieferte, stöhnten Volkswirte auf. Der Anstieg des Composite-Index von 49,3 auf 52,4 war für sie nicht überzeugend genug, um eine Zinssenkung auszuschließen, aber auch nicht so schwach, dass ein Schritt nach unten garantiert wäre. Im Schnitt hatten Ökonomen lediglich einen Anstieg auf 50,7 auf der Rechnung. Die Daten ließen einen “im Niemandsland” zurück, klagten die Volkswirte von Bank of America. Jetzt könne man nur noch versuchen herauszufinden, mit welchem Fuß die neun Komiteemitglieder am Donnerstag zuerst aufstünden. Das Institut, das bislang erst für Mai mit einer Zinssenkung gerechnet hatte, geht nun trotz der unklaren Datenlage davon aus, dass die Bank of England den Leitzins sicherheitshalber um 25 Basispunkte senken wird. Bei Barclays sieht man das ähnlich. Bei der HSBC rechnet man dagegen mit einem 6:3 für die Beibehaltung des Status quo von 0,75 %. Jefferies hält es für wahrscheinlicher, dass der nächste Schritt eine Erhöhung sein wird – allerdings nicht diesen Monat.