Kleinunternehmen in Sorge um Kredite
ms Frankfurt – Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) im Euroraum machen sich infolge der Corona-Pandemie zunehmend Sorgen um ihren Zugang zu Bankkrediten. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten halbjährlichen Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zum Zugang von Unternehmen zu Finanzmitteln hervor. Zwar blieb der prozentuale Saldo der KMUs, die eine bessere Verfügbarkeit von Bankkrediten meldeten, im positiven Bereich, er sank jedoch von 10 % auf 5 %. Als Grund wurde eine geringere Kreditvergabebereitschaft der Banken angeführt. Erstmals seit September 2014 sahen die KMUs dabei ihre eigene finanzielle Situation als Hindernis. Der Saldo fiel von + 5 % auf – 18 %. Zum ersten Mal seit August 2014 berichteten die KMUs per saldo von einem Umsatzrückgang, und sie meldeten drastische Gewinnrückgänge. Auch die Erwartungen bezüglich der Verfügbarkeit von Bankkrediten sank deutlich von + 4 % auf – 11 %.Die Umfrageergebnisse, die sich auf den Zeitraum Oktober 2019 bis März 2020 beziehen, sind von besonderem Interesse, weil die EZB mit ihren neuartigen Liquiditätshilfen für die Banken insbesondere darauf zielt, die Kreditvergabe an die Realwirtschaft und speziell KMUs zu unterstützen. Zugleich gibt es Forderungen, die EZB solle ähnlich der US-Notenbank Fed Kreditprogramme auflegen, die sich direkt an KMUs richten.