Koalition einigt sich auf Anpassung der Stromnetzabgaben

Börsen-Zeitung, 28.6.2017 dpa-afx Berlin - Stromkunden in Ost- und Norddeutschland sollen bei den bundesweit noch unterschiedlich hohen Abgaben für die Stromnetze ab 2019 schrittweise entlastet werden. Union und SPD verständigten sich am Dienstag...

Koalition einigt sich auf Anpassung der Stromnetzabgaben

dpa-afx Berlin – Stromkunden in Ost- und Norddeutschland sollen bei den bundesweit noch unterschiedlich hohen Abgaben für die Stromnetze ab 2019 schrittweise entlastet werden. Union und SPD verständigten sich am Dienstag praktisch in letzter Minute doch noch auf einen Zeitplan für die von ost- und norddeutschen Bundesländern geforderte Angleichung der Netzentgelte.Laut der Einigung sollen die Entgelte vom 1. Januar 2019 an schrittweise über die folgenden vier Jahre bundesweit einheitlich verteilt werden. Damit könnte der Anstieg der Strompreise im Osten und Norden gebremst werden. Nach dem Kompromiss kann das sogenannte Netzentgeltmodernisierungsgesetz (Nemog) noch in dieser Woche und damit vor der Bundestagswahl Ende September verabschiedet werden.Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) erklärte: “Mit bundesweiten Übertragungsnetzentgelten verringern wir regionale Kostenunterschiede und sorgen für eine bessere Verteilungsgerechtigkeit bei den Stromkosten.” Die Koalition hatte den neuen Ländern zugesagt, die Netzentgelte bundesweit gleichmäßig zu verteilen. Bei einer solchen Neuverteilung würden vor allem die nord- und ostdeutschen Länder entlastet, Kunden und Unternehmen unter anderem in Nordrhein-Westfalen müssten sich dagegen auf Belastungen einstellen.Für eine Einigung lief den Koalitionären die Zeit davon, weil sich der Bundestag in Kürze in die Sommerpause verabschiedet und Ende September bereits ein neues Parlament gewählt wird.