Die deutsche Wirtschaft kommt langsamer voran als bislang gedacht. Im zweiten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt nur leicht gestiegen sein und im dritten Quartal dürfte sich die Konjunktur etwas festigen, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht Juli. „Zwischenzeitliche Hoffnungen auf eine baldige Verbesserung der Industriekonjunktur erfuhren mit Veröffentlichung der Mai-Zahlen einen spürbaren Dämpfer.“

Die Industrieproduktion sank deutlich, die sich abzeichnenden Stabilisierungstendenzen beim Auftragseingang schwächten sich merklich ab. Daher dürfte die Industrie die Konjunktur im zweiten Quartal gebremst, die Dienstleister sie gestützt haben. Während der private Konsum im zweiten Vierteljahr leicht zugelegt hat, dürfte er im folgenden Abschnitt „etwas mehr Fahrt aufnehmen“.

Die Inflationsrate wiederum, so erwartet die Bundesbank, dürfte in den kommenden Monaten zwar schwanken, aber in der Tendenz wohl nicht weiter sinken. Dies liege auch an der hohen Volatilität der Ölpreise 2023. Die Teuerung bei den Dienstleistungen dürfte angesichts eines nach wie vor kräftigen Lohnwachstums nur zögerlich nachlassen.