Konjunktur in Japan springt wieder an
mf Tokio – Japans Wirtschaft zeigt neue Lebenszeichen. Die Haushaltsausgaben und Investitionen ziehen an, die Arbeitslosigkeit sinkt. Die Daten deuten darauf hin, dass sich die Konjunktur spätestens über die Jahreswende erholt hat. Aber der Schatten der Deflation liegt weiter über der Wirtschaft.Die Haushalte als wichtigste Säule der Wirtschaftsleistung steigerten ihre Ausgaben im Januar deutlich mehr als erwartet um preisbereinigt 2,4 %. Im Dezember waren sie noch um 0,7 % gesunken. Der Zuwachs lässt sich als Reaktion auf die Wachstumsversprechen der neuen Regierung interpretieren. Zudem sank die Arbeitslosenquote im Januar um 0,1 Punkte auf 4,2 %. Die Zahl der offenen Stellen auf 100 Bewerber wuchs auf 85. Das ist das höchste Niveau seit August 2008.Die Firmen reduzierten wegen des Inselstreits mit China und der Rezession in Europa ihre Kapitalausgaben im vierten Quartal zwar um 8,7 % zum Vorjahr. Es war der erste Rückgang seit fünf Quartalen. Berücksichtigt man aber saisonale und andere Faktoren, stiegen die Investitionen zum Vorquartal um 0,9 %. Daher dürfte die Regierung ihre bisherige Schätzung der Wirtschaftsleistung im vergangenen Vierteljahr von annualisiert – 0,4 % auf + 0,6 % revidieren, meint Barclays. Die technische Rezession hätte dann nur von April bis September gedauert.Allerdings waren die Verbraucherpreise im Januar den dritten Monat hintereinander rückläufig. Die Kernrate (ohne frische Lebensmittel) betrug wie im Dezember – 0,2 % zum Vorjahr. Im Februar fielen die Kernpreise im Raum Tokio um 0,6 %. Die Deflation trotzt damit der Ausweitung der Staatsanleihenkäufe durch die Notenbank in diesem Jahr und erhöht den Handlungsdruck auf die neuen Währungshüter.