US-Industrie

Konjunkturelle Unsicherheit lastet auf US-Industrie

Die US-Industrie ist verhalten ins Schlussquartal gestartet. Bei nachlassendem Inflationsdruck steigerten Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe im Oktober ihre Produktion geringfügig. Die Neuaufträge gingen aber angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten deutlich zurück.

Konjunkturelle Unsicherheit lastet auf US-Industrie

det Washington

Vor dem Hintergrund nachlassenden Inflationsdrucks hat sich die Erholung in der US-Industrie zum Auftakt des Schlussquartals mit geringem Tempo fortgesetzt. Der Index von S&P Global gab laut endgültigen Daten im Oktober von 52,0 auf 50,4 Punkte nach. Werte über 50 signalisieren eine Expansion in der Branche. Zwar weiteten Unternehmen ihre Produktion aus. Gleichwohl war vor dem Hintergrund des schwachen Wachstums die Steigerungsrate die geringste seit mehr als zwei Jahren. Auch führte Zurückhaltung seitens verunsicherter Kunden dazu, dass die Neuaufträge so stark zurückgingen wie zuletzt im Mai 2020, also der ersten Coronawelle.

„Das verarbeitende Gewerbe ist verhalten in das letzte Quartal gestartet“, sagte Sian Jones, Senior Economist bei S& P Global. Positiv hob Jones hervor, dass Entspannung in den globalen Lieferketten dazu geführt habe, dass Arbeitsrückstände abgebaut werden konnten. Auch habe die gedämpfte Nachfrage zur Folge gehabt, dass der Inflationsdruck sowohl an den Input- als auch den Verkaufspreisen gemessen ein weiteres Mal nachgelassen habe. Zudem gab der Index des Institute for Supply Management (ISM) für das verarbeitende Gewerbe im Oktober nach, und zwar von 50,9 auf 50,2%. Beim ISM wurden ebenfalls eine höhere Produktion sowie rückläufige Auftragseingänge und geringerer Inflationsdruck gemessen.

Dass US-Firmen weiterhin Probleme haben, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, wird von dem JOLTS-Bericht des Arbeitsministeriums unterstrichen. Demnach stieg die Zahl der offenen Stellen im September von 10,3 auf 10,7 Millionen. Im August hatte die Zahl deutlich nachgegeben, und Ökonomen hatten erwartet, dass es im September zu einem weiteren Rückgang auf etwa 9,9 Millionen kommen würde. Unterdessen sorgte das Handelsministerium für eine positive Überraschung. Es meldete für September eine Zunahme der Bauausgaben um 0,2% Im August hatten die Ausgaben um 0,6% nachgegeben. Volkswirte hatten daher für September mit einem Minus von 0,5% gerechnet.

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