Konjunkturschwäche erfasst nun auch Dienstleister

Einkaufsmanagerumfrage in der Eurozone

Konjunkturschwäche erfasst nun auch Dienstleister

lz Frankfurt – Nach der Industrie zeigt sich jetzt auch im Dienstleistungssektor der Eurozone, dass der Konjunktur offenbar langsam die Puste ausgeht. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel von 53,6 Punkten im Vormonat auf 53,3 Punkte, wie das Forschungsinstitut Markit am Donnerstag nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Der Index fiel damit den zweiten Monat in Folge, liegt aber noch über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Ökonomen zeigten sich gleichwohl enttäuscht, weil sie wegen der positiven Daten vom europäischen Einzelhandel, wo die Umsätze im Januar überdurchschnittlich zulegen konnten, mit günstigeren Werten gerechnet hatten.Der Gesamtindikator für die Wirtschaft der Eurozone, in den alle beiden Sektoren eingehen, verschlechterte sich damit von 53,6 Punkten im Vormonat auf 53,0 Punkte. Die Geschäfte von Industrie und Dienstleistern in der Eurozone liefen danach im Februar so schleppend wie seit über einem Jahr nicht mehr.In den beiden größten Euro-Volkswirtschaften, Deutschland und Frankreich, zeigte sich ein unterschiedliches Bild: In Frankreich fiel der Indikator für den Bereich Dienstleistungen stärker als erwartet unter die Marke von 50 Punkten. In Deutschland hat sich die Stimmung hingegen überraschend stark aufgehellt. Spanien und Italien konnten positiv überraschen. In Spanien fiel der Rückgang etwas schwächer aus als erwartet und in Italien hat sich die Stimmung sogar aufgehellt.”Die Abkühlung der Wirtschaftstätigkeit, der damit einhergehende verlangsamte Jobaufbau und die stärkste Reduzierung der Verkaufspreise seit einem Jahr deuten darauf hin, dass der Aufschwung der Eurozone auf breiter Front an Dynamik verliert”, kommentierte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. “Damit steigen die Chancen, dass die EZB mit aggressiven Maßnahmen einen erneuten Abschwung verhindert.” Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte bereits kommende Woche bei ihrer nächsten Zinssitzung ihre Geldpolitik lockern.