Kooperationsgeist als Schlacht der Akronyme
nh – Im Dunstkreis der Asia-Pacific Economic Cooperation (Apec) hat sich eine verwirrende Vielfalt von Freihandelsinitiativen entwickelt. Fertig ausgehandelt, aber mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten nun ernsthaft in Frage gestellt, ist die seit 2008 angebahnte Trans-Pacific Partnership TPP, die 12 der 21 Apec-Mitglieder in ein sehr detailliertes Freihandelsabkommen mit USA und Japan im Zentrum einbindet. Weitere Teilnehmer sind Australien, Brunei, Chile, Kanada, Malaysia Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam, China und Russland als zwei führende Apec-Nationen bleiben außen vor.Die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) ist nicht, wie oft angenommen, ein von China initiiertes Projekt. Vielmehr handelt es sich um den von China enthusiastisch unterstützen Versuch einer Harmonisierung laufender Freihandelinitiativen im asiatischen Raum. Ausgangspunkt ist die Association of Southeast Asian Nations (Asean) mit Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Ziel der RCEP ist es, Freihandelsarrangements der Asean mit den nordostasiatischen Ländern China, Japan und Südkorea sowie mit Australien, Neuseeland und Indien unter einen panasiatischen Hut zu bringen.Die Apec diskutiert nun auch eine Free Trade Area of the Asian-Pacific (FTAAP) als umfassendster Freihandelsverbund mit dem entsprechend längsten Akronym. Sie soll alle Teilnehmer bei TPP und RCEP an einen Tisch bringen. Das Langfristprojekt wird von China und Russland stark befürwortet, während die USA bislang kein Interesse gezeigt haben.