lz Frankfurt – Die deutsche Wirtschaft hat kaum noch Probleme an Bankkredite zu gelangen. Nach der monatlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zur Lage bei der Kreditvergabe klagten im Januar nur noch 20,3 % der Unternehmen über einen ungünstigen Zugang zu Bankdarlehen. Im Januar sei der Wert um 0,8 Prozentpunkte zum Vormonat gesunken, teilte das Institut am Donnerstag mit. Das Ifo-Institut sprach weiterhin von “sehr günstigen Finanzierungsbedingungen” für deutsche Unternehmen.Im Verarbeitenden Gewerbe meldeten vor allem große und mittlere Firmen (siehe Grafik), dass von seiten der Banken die Finanzierungsbedingungen – teilweise deutlich – gelockert worden sind. Nur bei den kleineren Firmen stieg der Anteil jener Bankkunden, die Probleme bei der Kreditvergabe haben, leicht von 20,1 auf 21,3 % an. Und auch im Baugewerbe berichteten nur noch 19,5 % der befragten Unternehmen von einem “restriktiven Zugang zu Bankkrediten”.Damit unterscheiden sich die Finanzierungsbedingungen hierzulande stark von der Kreditvergabepraxis anderswo in der Eurozone. Am Montag berichtete die Europäische Zentralbank (EZB) von einem weiterhin sehr schwachen Kreditvergabevolumen der Banken in der 17 Euro-Ländern. Danach sank die Summe der in der Währungszone an Unternehmen und private Haushalte ausgereichten Darlehen im Dezember um 0,7 % und damit den achten Monat in Folge. Ökonomen beklagten, dass die niedrigen Zinsen der EZB offenbar nicht auf Unternehmensinvestitionen und Verbrauch durchschlagen und im Bankensystem hängen bleiben, obgleich zahlreiche Stimmungsindikatoren auf ein Ende der heftigen Rezession in weiten Teile der Währungsunion hindeuten. Und da in Deutschland die Lage offensichtlich recht positiv ist, muss sie in anderen Staaten – vor allem den Krisenländern im Süden – deutlich schlechter sein als im Durchschnitt. Betont wurde, dass neben der Zurückhaltung der Banken vor allem die sinkende Nachfrage nach Finanzierungen das Kreditvergabevolumen insgesamt immer weiter zurückdrängt.