Kühling leitet die Monopolkommission
wf – Der Vorsitz der Monopolkommission geht in neue Hände und zugleich von einem Ökonomen auf einen Juristen über. Prof. Dr. Jürgen Kühling, LL.M., tritt an die Spitze des unabhängigen Expertengremiums, das die Bundesregierung in Wettbewerbsfragen berät. Die Mitglieder des Gremiums wählten Kühling gestern einstimmig aus ihrer Mitte zum Vorsitzenden, wie die Monopolkommission mitteilte. Er übernimmt das Amt von ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach Ph.D., der seit 2014 Mitglied ist und vor vier Jahren Vorsitzender wurde. Seine Amtszeit endet 2022.Kühling gehört der Monopolkommission bereits seit Mitte 2018 an. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Regulierung von Netzindustrien, Informationsrecht und europäisches Beihilfenrecht. Seit 2007 lehrt der Jurist mit eigenem Lehrstuhl an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Regensburg Öffentliches Recht, Immobilienrecht, Infrastrukturrecht und Informationsrecht. Nach dem Studium in Trier und Nancy, Promotion und Habilitation in Bonn erhielt Kühling Anfang 2003 die Lehrbefugnis für Öffentliches Recht, einschließlich Rechtsvergleichung, Europarecht, deutsches und europäisches Wirtschaftsrecht, besonders Telekommunikationsrecht. Nach Lehrstuhlvertretungen in Hamburg und Karlsruhe führte ihn sein Weg 2004 dauerhaft nach Karlsruhe als Professor für Öffentliches Recht, besonders Medien- und Telekommunikationsrecht sowie Datenschutzrecht am Zentrum für angewandte Rechtswissenschaft (ZAR). Von dort wechselte er nach Regensburg. Zwei Jahre lang bis Ende September 2019 war Kühling Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät seiner Universität. Bis Ende 2016 gehörte er dem Wissenschaftlichen Arbeitskreis für Regulierungsfragen der Bundesnetzagentur (WAR) an.Die Monopolkommission umfasst fünf Mitglieder aus Wissenschaft und Praxis. Sie werden auf Vorschlag der Bundesregierung durch den Bundespräsidenten berufen. Als ihre zentrale gesetzliche Aufgabe legt die Kommission alle zwei Jahre ein Hauptgutachten zur Wettbewerbsentwicklung vor. Die Experten melden sich aber auch zu aktuellen Themen mit Sondergutachten zu Wort.