Ifo-Umfrage

Lebensmittelhandel hat die größten Nachschubprobleme

Die Nachschubprobleme im Einzelhandel nehmen ab. Im Handel mit Lebensmitteln und Autos ist die Not aber weiter groß.

Lebensmittelhandel hat die größten Nachschubprobleme

Lebensmittelhandel hat die größten Nachschubprobleme

Insgesamt lassen die Engpässe im Einzelhandel nach

ba Frankfurt

Die Nachschubprobleme im deutschen Einzelhandel werden sukzessive geringer. Allerdings nicht für alle: Bei Lebensmitteln und Automobilen sind die Versorgungsengpässe nach wie vor am höchsten. Der Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln wird dabei von zwei Seiten in die Zange genommen, denn hier halten sich die Verbraucher auch besonders stark beim Konsum zurück: Bereits seit zwei Jahren verzeichnet das Statistische Bundesamt hier Monat für Monat einen Erlösrückgang im Jahresvergleich. Und die Aussichten für den Einzelhandel insgesamt bleiben trübe, denn die Konsumbarometer der GfK und des Einzelhandelsverbands HDE zeigten zwar zuletzt leichte Verbesserungen, aber auf niedrigem Niveau.

Der jüngsten Ifo-Umfrage zufolge waren im Juli nur mehr 36,6% der Befragten von Nachschubproblemen betroffen. Im Juni waren es noch 40,4%, im Mai 41,3%. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich dieser Anteil in etwa halbiert. „Trotz stabilerer Lieferketten bleibt das Geschäftsumfeld für viele Einzelhändler angespannt“, mahnte Ifo-Experte Patrick Höppner. „Gleichzeitig dämpft die gegenwärtige wirtschaftliche Schwächephase in Verbindung mit der weiterhin hohen Inflation die Nachfrage.“

Durch das zuletzt deutlich höhere Zinsniveau sei der Einfluss höherer Finanzierungskosten auf die wirtschaftliche Situation einiger Einzelhändler spürbarer geworden. „Darüber hinaus ist es in einigen Sparten auch schwieriger geworden, überhaupt an neue Kredite zu kommen”, erklärte Höppner. Diese Probleme hätten sich beispielsweise im Einzelhandel mit Heimtextilien, mit Fahrrädern oder im Versand- und Interneteinzelhandel verstärkt. „Damit sind besonders Bereiche betroffen, die in den Pandemiejahren ein besonders dynamisches Nachfragewachstum beobachten konnten, das sich aber nicht nachhaltig verstetigen konnte.“

Die Sparten waren wie schon in den Monaten zuvor unterschiedlich stark von den Engpässen betroffen. Am gravierendsten waren die Probleme erneut im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln. Laut Ifo waren hier 69,9% der Befragten betroffen. Im Juni waren es noch 79,7%. Bei den Autohändlern entspannte sich die Lage ebenfalls: Nach 60,9% im Juni waren es noch 53,4%. Im Bereich Unterhaltungselektronik und elektrische Haushaltsgeräte klagt noch jedes dritte Unternehmen, im Bekleidungshandel, bei Spielwaren- und Möbelhändlern waren nur knapp 20,0% der Unternehmen betroffen. 

| Quelle:
BZ+
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