Liang steht für Board der Fed nicht mehr zur Verfügung
sp – Nellie Liang, die im September von US-Präsident Donald Trump als Kandidatin für einen Sitz im Board of Governors der US-Notenbank nominiert wurde, steht für den Posten nicht weiter zur Verfügung. Sie habe entschieden, ihren Namen aus den Überlegungen für die Besetzung einer Vakanz in der Notenbankspitze herauszunehmen, weil der weitere Entscheidungsprozess ihre Karriere noch länger in einem Schwebezustand gehalten hätte, teilte sie mit.Damit sind in der eigentlich siebenköpfigen Leitung der Fed weiterhin zwei Plätze verwaist. Neben Liang wartete zuletzt nämlich auch noch der Ökonom Marvin Goodfriend auf eine Bestätigung seiner Kandidatur für den Board durch den US-Senat. Ihn hatte Trump im November 2017 nominiert. Nach einem schwachen Auftritt vor dem zuständigen Senatsausschuss vor einem Jahr wurde über die Personalie bisher aber nicht abgestimmt. Will das Weiße Haus Goodfriend, gestützt auf die im November gestärkte Mehrheit der Republikaner im Senat, doch noch in die Führung der Notenbank bringen, muss der Nominierungsprozess neu gestartet werden.Das Weiße Haus betonte am Montag, dass Liang ihre Entscheidung aus eigenen Stücken getroffen habe. Sie war nach der Finanzkrise als Ökonomin für die US-Notenbank tätig und arbeitet derzeit als Fellow der Brookings Institution, einer Denkfabrik in Washington. Für den US-Präsidenten bieten die Vakanzen nach Einschätzung von Beobachtern die Möglichkeit, seine am Montag erneuerte Kritik an Notenbankchef Jerome Powell mit der Nominierung von neuen Kandidaten, die sich wie Trump gegen weitere Zinserhöhungen stellen würden, zu untermauern. Die Aufgabe für die US-Notenbank, mit der Volkswirtschaft eine weiche Landung zu schaffen, würde durch eine Politisierung der Fed nach Ansicht von Experten noch erschwert.