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Liste der neuen EU-Kommissare steht

ahe - Ursula von der Leyen hat ihre Auswahl getroffen: Die Namensliste der 26 neuen EU-Kommissare ist seit gestern offiziell. Überraschungen waren nicht mehr zu finden. Die Namen der Nominierten sind bereits im Vorfeld bekannt geworden. Lediglich...

Liste der neuen EU-Kommissare steht

ahe – Ursula von der Leyen hat ihre Auswahl getroffen: Die Namensliste der 26 neuen EU-Kommissare ist seit gestern offiziell. Überraschungen waren nicht mehr zu finden. Die Namen der Nominierten sind bereits im Vorfeld bekannt geworden. Lediglich bei einzelnen Ländern, die zwei Kandidaten ins Rennen geschickt hatten, hatte die Auswahl noch nicht festgestanden. Die designierte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen will erst heute auf einer Pressekonferenz den Zuschnitt und die Verteilung der Ressorts bekannt geben sowie erläutern, wie sie die Arbeit der nächsten Kommission organisieren will.Zu ihrem Team gehören auch weiterhin drei umstrittene Kandidaten aus Osteuropa: Der für Ungarn nominierte ehemalige Justizminister Laszlo Trocsanyi steht in der Kritik, weil er eine umstrittene und inzwischen gestoppte Justizreform mitgetragen hat. Gegen den von Polen nominierten Kandidaten Janusz Wojciechowski laufen Ermittlungen der EU-Behörde für Betrugsbekämpfung (Olaf). Es gibt den Verdacht, dass der 64-Jährige in seiner Zeit als Europaabgeordneter Reisen nicht richtig abgerechnet hat. Drei umstrittene Kandidaten”Der Spiegel” hatte berichtet, Wojciechowski habe bestätigt, für den Zeitraum 2009 bis 2011 auf eigene Initiative 11 250 Euro für “nicht ausreichend dokumentierte” Reisekosten erstattet zu haben. Und die von Rumänien nach Brüssel geschickte Rovana Plumb sieht sich Vorwürfen der Antikorruptionsbehörde in ihrer Heimat ausgesetzt: Die Vertraute des inzwischen inhaftierten früheren Chefs der Sozialdemokraten Liviu Dragnea soll als Ministerin eine kleine Donauinsel rechtswidrig umgewidmet haben, damit ihr Parteichef sie als privates Anglerparadies nutzen konnte.Die neue EU-Kommission besteht erstmals aus fast so vielen Frauen wie Männern: Einschließlich von der Leyen sind es 13 Frauen und 14 Männer. Jean-Claude Juncker war vor fünf Jahren mit lediglich neun Frauen und 19 Männern angetreten. Geschlechterparität war einer der großen Versprechen von der Leyens vor ihrer Wahl im EU-Parlament gewesen.Lediglich acht EU-Kommissare aus dem derzeitigen Juncker-Team finden sich auch in der neuen Kommission wieder: Neben den beiden Spitzenkandidaten der Sozialdemokraten und der Liberalen im jüngsten Europawahlkampf, Frans Timmermans und Margrethe Vestager, die sich ebenfalls Hoffnungen auf die Juncker-Nachfolge gemacht hatten, sind dies Maros Sefcovic aus der Slowakei, Valdis Dombrovskis aus Lettland, Johannes Hahn aus Österreich, Phil Hogan aus Irland, Vera Jourova aus Tschechien und Mariya Gabriel aus Bulgarien. Dominanz der EVP gebrochenAuch parteipolitisch ist die neue EU-Kommission etwas ausbalancierter als die derzeitige: Ihr gehören künftig elf Sozialdemokraten an oder Kandidaten, die den Sozialdemokraten zumindest nahestehen. Die Europäische Volkspartei (EVP), die bislang noch die Hälfte der EU-Kommission gestellt hat, verliert ihre dominierende Rolle und kommt auch unter Hinzuzählung des polnischen PiS-Kandidaten nur noch auf neun Abgesandte. Die Liberalen stellen sechs Kommissare, und der Vertreter Litauens, Virginijus Sinkevicius, kann den Grünen zugerechnet werden.Die Liste der Kommissare muss noch vom Rat angenommen werden. Das EU-Parlament wird jeden einzelnen der neuen Kommissare noch einer intensiven Anhörung unterziehen. Ende Oktober wird es dann eine Abstimmung des Parlaments über das komplette Team einschließlich der neuen Präsidentin geben. Die neue EU-Kommission wird am 1. November ihr Mandat antreten.