seb – Der ehemalige Chef der polnischen Börse GPW, Ludwik Sobolewski, ist neuer CEO der rumänischen Börse BVB. “Seine Erfahrung und sein herausragendes Know-how bei der Entwicklung von Wachstumsbörsen haben für seine Ernennung den Ausschlag gegeben”, sagte der Präsident der BVB, Lucian Anghel, zum Amtsantritt Sobolewskis. “Wir haben nach einer Persönlichkeit gesucht, die sich bei den Herausforderungen auskennt, die die BVB in der naher Zukunft annehmen muss”.Sobolewski hatte innerhalb weniger Jahre die GPW zum führenden Börsenbetreiber in Ostmitteleuropa geformt. Während seiner Amtszeit brachten die Polen pro Jahr mehr als 100 Unternehmen aufs Parkett und standen damit in der IPO-Rangliste in Europa ganz oben. Die polnische Regierung hatte den Manager zu Jahresanfang seines Amtes enthoben. Sobolewski hatte versucht, börsennotierte Unternehmen zu überreden, in eine Filmproduktion zu investieren, bei der auch seine Lebensgefährtin, eine 28-jährige polnische Schauspielerin, mitspielt. Die Affäre hatte für großes Aufsehen in der Presse gesorgt. Polnische Medien gehen davon aus, dass dies aber nur ein Vorwand gewesen ist, ihn loszuwerden. Der eigentliche Grund seien Konflikte mit dem zuständige Minister für Staatsvermögen, Mikolaj Budzanowski, gewesen.Dies scheint zuzutreffen: Denn Premierminister Donald Tusk hat mittlerweile auch diesen Minister abberufen. Und Sobolewski kehrte anschließend in staatliche Unternehmen zurück. Der Manager sitzt seitdem in den Aufsichtsräten des Investmentfonds Idea TFI sowie des Kraftwerkes Zepak. Die Beziehung zu der um 20 Jahre jüngeren Schauspielerin hatte ihm am Markt eigentlich keiner übel genommen. In den Warschauer Unternehmen erfreuten sich die Bildchen von dem Paar, das sich die Angestellten in den Kaffeepausen gegenseitig schickten, einer großen Beliebtheit. Denn so kam für polnischen Börsianer etwas Farbe in den grauen Alltag.