Macris Uhr tickt
Die Uhr tickt. Das weiß Argentiniens Präsident Mauricio Macri. Während er die Wirtschaft des Landes seit Dezember gewissermaßen “entwirrt” hat, stiegen zunächst die Preise massiv an. Bei Lebensmitteln und Energie war es hauptsächlich zu spüren. Die katholische Kirche registriert inzwischen eine Armutsquote von fast 35 Prozent – sieben Prozentpunkte mehr als vor sechs Monaten. Nun verspricht Macri Besserung: Infrastrukturprojekte sollen Beschäftigung schaffen, eine Rentenreform den Konsum ankurbeln, heimgeholtes Schwarzgeld das Kreditwesen und die Konjunktur anschieben. Minister und Gouverneure applaudieren, 2017 sind schließlich Parlamentswahlen. Kritiker Macris warnen indessen vor Inflation und erneut hohen Budgetdefiziten. Noch gibt eine Mehrheit der Bürger der Regierung Kredit. Das kann sich aber schnell ändern. Bekommt Macri den Karren mit seinen Maßnahmen flott, könnte seine Partei PRO zulegen und in einer Koalition die Mehrheit bilden. Bleibt er stecken, kommen die Peronisten zurück. Die wissen, wie man Argentinien (zugrunde) regiert.af