Macron verkündet Steuersenkungen

Franzosen sollen aber länger arbeiten

Macron verkündet Steuersenkungen

wü Paris – Vertreter der Protestbewegung der Gilets Jaunes und der Opposition haben mit Kritik auf die von Präsident Emmanuel Macron angekündigten Maßnahmen reagiert. Sie seien oft viel zu vage und nicht ausreichend, um zu helfen, die sozialen Spannungen zu überwinden.Macron hatte unter anderem neue Steuererleichterungen in Aussicht gestellt. So will er die Einkommensteuer, der zuletzt lediglich 43,1 % der Steuerhaushalte unterlagen, um 5 Mrd. Euro senken und Renten von weniger als 2 000 Euro monatlich wieder an die Inflation anpassen. Paket kostet 10 Mrd. Euro Gleichzeitig soll die im Dezember nach Beginn der Gelbwesten-Proteste zunächst als einmalig verkündete Steuerbefreiung von Mitarbeiterprämien von bis zu 1 000 Euro verlängert und die Mindestrente mittelfristig auf 1 000 Euro angehoben werden. Der Staat soll zudem helfen, dass von ehemaligen Partnern nicht an Alleinerziehende gezahlte Alimente eingetrieben werden.Zur Finanzierung der Maßnahmen, deren Kosten sich laut ersten Schätzungen von Ökonomen auf rund 10 Mrd. Euro belaufen könnten, will Macron einige Steuerschlupflöcher für Unternehmen schließen, Ausgaben einsparen und die Franzosen länger arbeiten lassen. Rentenalter unangetastetDafür will er jedoch die 35-Stunden-Woche nicht abschaffen, da die von ihm nach der Wahl 2017 durchgesetzte Reform des Arbeitsrechts Unternehmen bereits ermöglicht, auf Betriebsebene über die Arbeitszeit zu verhandeln. Das Staatsoberhaupt erteilte auch der von der Regierungspartei La République en Marche (LREM) in den letzten Wochen vorangetriebenen Idee eine Absage, an einem oder mehreren Feiertagen zu arbeiten.Auch will er das offizielle Rentenalter von 62 Jahren wie im Präsidentschaftswahlkampf vor zwei Jahren versprochen nicht antasten, versprach er erneut. Stattdessen dürfte Macron in der geplanten Rentenreform auf ein Punktesystem setzen, das die Franzosen dazu animiert, länger zu arbeiten, um eine höhere Rente zu bekommen, heißt es dazu in Paris.