Maue Stimmung in chinesischer Wirtschaft

Frühindikatoren deuten weitere Abkühlung an

Maue Stimmung in chinesischer Wirtschaft

nh Schanghai – In China verdichten sich die Anzeichen für eine weitere Abkühlung der chinesischen Wirtschaft, die seit Jahresmitte auf eine Abschwungphase zusteuert. Nach Einschätzung von Bloomberg Economics signalisieren eine Reihe von Frühindikatoren eine insgesamt schwächere Wirtschaftsaktivität im November. Dabei heißt es, dass der etwas gelockerte geldpolitische Kurs und jüngste Maßnahmen der Regierung zur Belebung der Finanzierungsaktivität von Privatunternehmen noch kaum Wirkung entfaltet haben dürften.Insgesamt zeigen die Indikatoren für das Wirtschaftsvertrauen weiter nach unten, während auch die chinesischen Börsen nach einer scharfen Baisse im Oktober noch keine überzeugende Erholungsbewegung an den Tag legen konnten. Immerhin aber hat sich der von Standard Chartered verantwortete Business Confidence Index für kleinere und mittlere Unternehmen auf allerdings niedrigem Niveau wieder stabilisiert. Indikatoren, die das Aktivitätsniveau von Chinas wichtigsten Handelspartnern reflektieren, geben Bloomberg zufolge ebenfalls keinen Anlass für Optimismus. Gegenwärtig überwiegt auch die Skepsis darüber, ob das Treffen zwischen Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump beim G20-Gipfel in Buenos Aires am Wochenende einen Durchbruch im Handelskonflikt zwischen China und den USA zu bringen vermag. Schwäche im IndustriesektorVom chinesischen Industriesektor werden keine entscheidenden Impulse erwartet. Nachdem sich die Erzeugerpreisinflation im Oktober weiter ermäßigt hat und auch das Wachstum der Industriegewinne weiter abflacht, ist die Stimmung im Sektor eher gedämpft. Rückläufige Lagerbestände bei Rohwaren und anderen Industriegütern signalisieren eine eher schwache Nachfrageentwicklung. Allerdings rechnen die Experten damit, dass die für Freitag anstehenden offiziellen Einkaufsmanagerdaten des chinesischen Statistikbüros für den Industriesektor nur eine leichte Eintrübung zeigen werden. Das Barometer wird aber gerade noch über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 (Oktober: 50,2) Punkten erwartet. Damit wird dann allerdings das niedrigste Niveau seit Mitte 2016 erreicht.Der offiziellen Einkaufsmanagerindex für Dienste, mit dem auch die chinesische Bauwirtschaft abgedeckt wird, dürfte nach Ansicht von Analysten ebenfalls leicht unter den Oktoberwert bei 53,9 Punkten sinken (siehe Grafik).Das Gros der Ökonomen rechnet damit, dass Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr noch um 6,6 % nach 6,9 % im vergangenen Jahr zulegen wird. Chinas offizielles Wachstumsziel für 2018 bei 6,5 % dürfte damit knapp erreicht werden. Im dritten Quartal war Chinas Wachstumsrate deutlicher als erwartet auf 6,5 % nach 6,7 % in den beiden Vorquartalen zurückgekommen. Für 2019 läuft die Konsensschätzung der Analysten mittlerweile nur noch auf ein chinesisches BIP-Wachstum von 6,3 % hinaus.