hip London – Die britische Premierministerin Theresa May wird dem “Telegraph” zufolge bei ihrer Rede zum Thema Brexit in Florenz am Freitag anbieten, dass Großbritannien nach dem Austritt weitere zwei Jahre in den EU-Haushalt einzahlt. Wie die den Konservativen nahestehende Tageszeitung berichtet, summieren sich die in Aussicht gestellten Zahlungen auf 20 Mrd. Pfund. Darauf habe sich May mit Außenminister Boris Johnson geeinigt, der zuvor durch eine nicht vorher abgesprochene, programmatische Erklärung zum Thema Brexit den Ärger derjenigen auf sich gezogen hatte, die für einen möglichst sanften Ausstieg aus der Staatengemeinschaft plädieren. May habe Johnson versichert, dass ihr nicht an einem künftigen Verhältnis zur EU nach dem Vorbild der Schweiz gelegen sei, die jährlich bis zu 4 Mrd. Pfund für den Zugang zum europäischen Binnenmarkt bezahle.Johnson und der für das Thema Brexit zuständige Staatssekretär David Davis werden nun zusammen anreisen, um in Florenz Einigkeit zu demonstrieren, wie das für gewöhnlich gut unterrichtete Blatt erfahren haben will. In der Rede sei auch die erneute Zusicherung enthalten, dass Großbritannien nicht vorhabe, sich zu einem wenig regulierten Steuerparadies zu entwickeln.Die vom “Telegraph” genannte Summe von 20 Mrd. Pfund entspricht in etwa dem Loch von mindestens 20 Mrd. Euro, das der “Financial Times” zufolge im EU-Haushalt durch den Austritt der Briten entstehen würde. Wie die Finanzzeitung unter Berufung auf mit dem Thema vertraute Beamte berichtet, will May in Florenz anbieten, es zu stopfen. Oliver Robbins, der eben erst in die Downing Street geholte Brexit-Berater Mays, habe Amtskollegen in verschiedenen Hauptstädten angerufen, um ihnen zu versichern, dass ein solches Angebot in der Rede enthalten sei. Deren Text wird offiziell erst heute auf einer Kabinettssitzung vorgelegt. Die EU hat ihre finanziellen Forderungen an Großbritannien bislang nicht beziffert. Die Rede ist oft von bis zu 100 Mrd. Euro.